Stadt Zürich will 221 IT-Vollzeitstellen über Personalleihen besetzen

3. Oktober 2023 um 09:37
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Foto: Henrique Ferreira / Unsplash

Das Unterfangen könnte die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in 5 Jahren über 340 Millionen Franken kosten. So kann die Stadt den vorgegebenen Stellenplan umgehen.

Die Stadt Zürich hat in den nächsten Jahren enormen Bedarf an IT-Fachkräften. Mit einer aktuell laufenden Ausschreibung will die Abteilung Organisation und Informatik (OIZ) insgesamt 221,5 Vollzeitstellen besetzen.
Dabei handle es sich um das "Gesamtvolumen an IT-Dienstleistungen für den Bedarf der gesamten Stadt Zürich", erklärt OIZ-Sprecher Martin Otzenberger auf Anfrage. Die aktuelle Ausschreibung löst zwei vergleichbare Ausschreibungen aus den Jahren 2015 und 2019 ab. Sie wurde nötig, weil die Rahmenverträge daraus ablaufen.

Von 18 auf 71 Lose

Allerdings zeigt ein Blick auf die alten Zuschläge, dass sich der Bedarf vervielfacht hat. Während anno 2015 noch 18 Lose und anno 2019 immerhin noch 51 Lose ausreichten, sind es heuer schon 71 Lose mit jeweils unterschiedlichen Anforderungsprofilen. Dies wurde nötig, weil das Spektrum an gesuchten Leistungen laut Otzenberger "sehr breit gefächert ist".
Den grössten Personalbedarf hat das OIZ im Bereich Frontend-Entwicklung mit 21,5 Vollzeitstellen, dahinter folgen Backend-Entwicklung (11,5), IT-Netzwerk / Installation (10,5) und Führung Grossprojekte und Spezialrollen (7 FTE). Pro Los sucht das OIZ maximal 5 Dienstleister, erklärt Martin Otzenberger.

Fixen Stellenplan umgehen

Ziel ist es, Rahmenverträge mit optionalem Bezugsvolumen abzuschliessen. Heisst: Das OIZ kann, muss die Personalressourcen aber nicht beziehen. "Rahmenverträge mit Dienstleistern geben uns die Möglichkeit, zusätzlich flexibel auf den schwankenden Bedarf in Betrieb und Projekten zu reagieren, sowie Know-how in die Organisation zu bringen", erläutert Otzenberger.
Angesichts des geforderten Volumens von insgesamt 221 Vollzeitstellen muss es um mehr gehen, als nur um den Ausgleich des "schwankenden Bedarfs". Es gibt der Behörde die Möglichkeit, mehr Leute zu beschäftigen, als sie es dürfte. "Die Stadtverwaltung Zürich verfügt über einen fixen Stellenplan, der jährlich durch die zuständigen Behörden festgelegt wird", sagt Otzenberger.

Rund 340 Millionen Franken für externe Fachkräfte

Klar ist: Es geht um viel Geld. Im Schnitt kostet eine Vollzeitstelle in einem Rahmenvertrag ungefähr 1200 Franken pro Tag. Hochgerechnet auf 260 Arbeitstage im Jahr wird das Beschaffungsvolumen dieser Ausschreibung bei rund 340 Millionen Franken zu stehen kommen. Das ist viel Geld, das in noch nicht näher benannte Projekte fliesst.
Auf die Frage, welches die 3 bis 4 wichtigsten Projekte sind, in denen die gesuchten Fachkräfte eingesetzt werden, antwortet Otzenberger wenig konkret: "Die gesuchten Dienstleistungen beziehen sich auf Projekte und Betrieb quer durch die Informatik der Stadtverwaltung Zürich."

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