Die Stadtwerke Zofingen (StWZ) haben die Ausschreibung für eine neue ERP-Lösung gestartet. Die StWZ-Gruppe versorgt Zofingen und zum Teil auch umliegende Aargauer Gemeinden mit Strom, Wasser, Fernwärme und Gas. Zusätzlich bietet sie Telekom-Dienstleistungen über das Glasfasernetz an. Die Mitarbeitenden mit rund 70 Vollzeitstellen erwirtschaften einen Jahresumsatz von 100 Millionen Franken.
Bisher arbeiteten diese auf der SAP R/3-Plattform. Die Anwendungen von SAP würden "auf einer früheren Kooperation mit einem anderen Werk und aus der Herauslösung des Hostings aufgrund der Aufkündigung der Zusammenarbeit" basieren, heisst es in den Ausschreibungsunterlagen. Die im Einsatz stehende Plattform müsse gemäss Hersteller SAP zwingend bis 2027 auf die neue Generation S/4Hana umgestellt werden.
Zu grosse Herausforderungen bei S/4Hana
Doch die Stadtwerke wollen diesen Schritt nicht gehen und schreiben: "Für StWZ ergäben sich bei dieser Umstellung grosse Herausforderungen betreffend Datenmigration und deren Bereinigung, die Anpassung von Anwendungen, die Komplexität der Migration und die Kosten. Aus heutiger Sicht sind der Aufwand und die Risiken für die StWZ unter Berücksichtigung ihrer Grösse und der Komplexität des Unternehmens nicht gerechtfertigt und der Wechsel auf die neue Generation soll nicht umgesetzt werden."
Deshalb habe man sich entschieden, stattdessen eine neue, "für das Unternehmen optimale und zeitgemässe ERP / Verrechnungslösung einzuführen". Zu den Kernprozessen würden der für Versorgungsunternehmen zentrale "Meter-to-Cash"-Prozess und der "Offer-to-Cash"-Prozess gehören sowie weitere Management- und Support-Prozesse.
Es soll in Richtung Abacus oder Innosolvenergy gehen
Die StWZ haben auch bereits Vorstellungen, in welche Richtung die neue Lösung gehen soll. "Ziel ist die Beschaffung eines ERP inkl. Verrechnungssystem wie z.B. Abacus, Innosolvenergy oder vergleichbar, welches auf die Grösse und Bedürfnisse der StWZ sowie darauf ausgerichtet ist, einige der heute im Einsatz stehenden Drittlösungen zu integrieren."
Der Go-live des neuen Systems ist für Januar 2026 vorgesehen. Ein Wartungsvertrag soll für maximal drei Jahre vergeben werden. Als Option ist eine Verlängerung um drei Jahre möglich, ebenso für Beratung und Weiterentwicklung. Anfang 2026 müssen die Jahresabschlüsse 2025 noch im Altsystem von SAP erstellt werden, auch laufende Prozesse des Jahres 2026 wie Debitorenzahlungen von Altbeständen müssen noch dort abgewickelt werden. Der letzte Teil der Migration soll deshalb erst danach erfolgen.