Sunrise will die Bandbreite von 5G durch die Abschaltung der veralteten Mobilfunktechnik 3G ab Mitte 2025 um 50% erhöhen. Dabei soll die langsamere Variante von 5G (5G Basic) ab Mitte 2025 mehr Tempo und grössere Kapazitäten erhalten.
Die bisherigen Bandbreiten von 3G würden künftig für 5G eingesetzt, teilte Sunrise mit. Dabei handle es sich um 5 Megahertz (MHz) im 900 MHz-Frequenzband. Die Kunden würden damit von schnelleren und stabileren Verbindungen insbesondere auch im Inneren von Gebäuden profitieren. Die langsamere Variante von 5G ist bis zu 1 Gigabit pro Sekunde schnell, die schnellere Variante hat eine doppelt so hohe Maximalgeschwindigkeit. Für die Umstellung von 3G auf 5G muss Sunrise keine Antennen umrüsten, sondern nur die Frequenzen im Mobilfunkspektrum neu zuteilen, wie ein Sprecher auf Anfrage von 'Keystone-SDA' sagte.
3G: langsam und energiefressend
Die Abschaltung von 3G ist keine Überraschung: Diese hatte Sunrise-Technikchef Elmar Grasser schon
Ende Juni angekündigt. Die dritte Mobilfunkgeneration (Universal Mobile Telecommunication System, UMTS) wurde vor rund 20 Jahren im Sunrise-Netz eingeführt und ist mittlerweile im Vergleich zu den neueren Technologien 4G und 5G ineffizient – sowohl bei der Nutzung der eingesetzten Funkspektren wie auch beim Energieverbrauch.
3G spiele heute bei der Datennutzung nur noch eine marginale Rolle. Weniger als 1% der Daten im Handynetz würden mit 3G übertragen, erklärte Sunrise. Auch bei Sprachanrufen könne 3G bei Stabilität und Sprachqualität nicht mehr mithalten: Die Gesprächsabbruchsrate sei im Durchschnitt zweieinhalb Mal höher als bei 4G. Zudem sei die 3G-Mobilfunkabdeckung mit 89,7% der Schweizer Landesfläche deutlich unter der Abdeckung von 4G mit 97,4%.
Die betroffenen Privatkunden und Unternehmen würden über die Abschaltung von 3G laufend informiert. Damit könnten sie sich, soweit erforderlich, frühzeitig auf einen allfälligen Wechsel von SIM-Karten und Geräten vorbereiten, hiess es.
Auch Swisscom stellt 3G ab
Sunrise ist mit der 3G-Abschaltung nicht alleine. Swisscom hatte das Aus von 3G für Ende 2025
schon länger angekündigt. Eine schnellere Abschaltung von 3G, um mehr Platz für 5G im Netz zu schaffen, sei aber kein Thema, sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann Ende Juni gegenüber 'AWP'. Man habe noch einige Kunden, die 3G in ihren Geräten verwenden würden, wie beispielsweise die SBB oder Notruforganisationen. Deshalb habe man das Ende von 3G bewusst früh angekündigt, um diesen Kunden Zeit für die Umstellung zu geben. "Wir halten an diesem Zeitplan fest", so Aeschlimann.
Von Salt ist kein Datum für eine Abschaltung bekannt. Es gebe keinen konkreten Zeitplan zur Einstellung der 3G-Dienste, sagte eine Salt-Sprecherin auf Anfrage. "Allerdings wird dies
mittelfristig unvermeidlich sein." Man müsse aber berücksichtigen, dass es immer noch einige Endgeräte gebe, die nur 3G-fähig seien. Darunter befänden sich auch Endgeräte von ausländischen Reisenden, die ihr Handy in der Schweiz nutzten.