Sunrise will die Mobilfunktechnik 3G spätestens 2025 abschalten. Dies gab Sunrise-Technikchef Elmar Grasser am Rande des Swiss Telecommunication Summits des Branchenverbands Asut bekannt.

Die veraltete Technik aus den späten 1990er Jahren belege bei Sunrise nur noch einen kleinen Teil des Mobilfunkspektrums im Handynetz, sagte Grasser im Gespräch mit 'AWP'. Nach der vollständigen Abschaltung von 2G sei nun auch das Ende von 3G in Sicht: "Wir wollen das so früh wie möglich machen."

Von Salt ist kein Datum für eine Abschaltung bekannt. Swisscom hatte das Aus von 3G für Ende 2025 angekündigt. Eine schnellere Deaktivierung, um mehr Platz für 5G zu schaffen, sei kein Thema, erklärte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann gegenüber 'AWP'. Man habe noch einige Kunden, die 3G in ihren Geräten verwenden würden, wie beispielsweise die SBB oder Notruforganisationen.

Deshalb habe man das Ende von 3G bewusst bereits 2021 angekündigt, um diesen Kunden 4 Jahre Zeit für die Umstellung zu geben. "Wir halten an diesem Zeitplan fest", sagte Aeschlimann.

Für Daten spiele 3G kaum noch eine Rolle, sagte Grasser. Dagegen komme es noch bei der Sprachtelefonie zum Einsatz, falls 4G überlastet sei. Der Löwenanteil des Mobilfunks bei Sunrise wird von 4G getragen.

Ein Viertel des Datenverkehrs laufe über das 5G-Netz. "Wir hätten heute ohne 5G ein massives Problem. Alle Datenkapazitäten wären total ausgeschöpft", so der Sunrise-Chef weiter. Damit stehe die Schweiz im europäischen Vergleich gut da, hinke aber im Vergleich mit asiatischen Ländern wie China oder Südkorea hinterher.

Es sei schwierig, neue Standorte für Antennen zu finden. An gewissen Orten gebe es kaum noch Liegenschaftsbesitzer, die ihre Immobilie für eine Handyantenne zur Verfügung stellten, sagte Grasser. So sei es eine Herausforderung, die Abdeckung von 5G zu vergrössern. Mittlerweile aber erreiche Sunrise 73% der Bevölkerung mit 5G. Wolle man diesen Wert erhöhen, müsse man entweder neue Handyantennen aufstellen oder auf den bestehenden Antennen die Leistung von 4G reduzieren, sagte der Sunrise-CEO.