Swico an Politik: Ignoriert den demografischen Wandel nicht!

3. Oktober 2023 um 14:35
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Foto: Bruno / Pixabay

Gerade die Auswirkungen auf die IT-Branche sind besonders schwerwiegend, sagt der Verband, und fordert Massnahmen.

Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Wirtschaft werden unterschätzt, schreibt der ICT-Branchenverband Swico in einem gerade veröffentlichten Positionspapier (PDF). Das Verhältnis der erwerbstätigen Bevölkerung zur Gesamtbevölkerung sinke in der Schweiz. Die niedrige Fertilitätsrate habe in den vergangenen Jahrzehnten noch durch die Rekrutierung von ausländischen Fachkräften ausgeglichen werden können. 4 von 5 Zuwanderinnen und Zuwanderern stammten aus EU/EFTA Staaten. Aber mit der Pensionierung der Babyboomer-Generation werde dies nicht mehr im selben Ausmass möglich sein, weil auch die EU-Länder angesichts einer alternden Bevölkerung um jede Arbeitskraft kämpfen. In Deutschland werde die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bis 2040 um 14%, in Portugal um 17% und in Italien um 18% sinken.
Besonders betroffen von dieser Entwicklung sei die Digitalindustrie, so Swico. Denn sie sei nicht nur in hohem Masse auf qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, sondern befinde sich "im Epizentrum eines dynamischen Strukturwandels: Als sog. Transversaltechnologie bedient sie sämtliche Wirtschafts- und Verwaltungszweige mit Digitalisierungsdienstleistungen und -produkten." Gleichzeitig werde ICT-Industrie jedoch allein nicht in der Lage sein, die hohe Nachfrage an Fachkräften für die gesamte Wirtschaft aus eigener Kraft zu befriedigen.

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Grafik: BfS

Der Branchenverband leitet aus seiner Situationsanalyse einige Forderungen ab. So müsse auf grundsätzlicher Ebene das Bewusstsein über demografische Entwicklungen in der Schweiz und Europa gestärkt werden. Im internationalen Attraktivitätswettbewerb müsse die Schweiz weiterhin einen Spitzenplatz einnehmen. Dafür sei der Forschungsstandort und die internationale Forschungszusammenarbeit von grösster Bedeutung.
Weitere Forderungen von Swico sind die Formulierung einer politischen Strategie zum Umgang mit dem demografischen Wandel und eine Sourcing-Strategie, die aufzeigen soll, wie die Schweiz die benötigten Fachkräfte angesichts der Situation in Europa weiterhin anziehen kann. Auch der inländische Talentpools solle durch angepasste Grundschulbildung und die Einbindung von Frauen besser ausgeschöpft werden.
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