Swissmedic bleibt SAP treu – und geht in die Cloud

12. Juli 2024 um 08:32
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5,7 Millionen Franken gehen freihändig an den deutschen ERP-Riesen.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat einen Auftrag mit einem Preisschild von 5,7 Millionen Franken freihändig an SAP vergeben. Es gebe keine "angemessenen Alternativen zum Anbieter" und ein Produktewechsel hin zu einem anderen Anbieter wäre mit "unverhältnismässigen Kosten, Bindung von Ressourcen und Risiken" in Bezug auf den Betrieb der umfangreichen, im Einsatz stehenden SAP-Lösungen der Swissmedic verbunden, heisst es in der Begründung. Ausserdem würden die Immaterialgüterrechte bei SAP liegen.
Wie aus dem Zuschlag hervorgeht, setzt Swissmedic dabei auf die Cloud und das SAP-Angebot Rise, ein "KI-gestütztes Cloud-ERP, das von SAP verwaltet und optimiert wird", wie der Hersteller selbst schreibt. Darüber hinaus kauft Swissmedic Lizenzen für die Business Technology Platform sowie die CRM-Lösung des deutschen ERP-Giganten. Ebenfalls im Preis inbegriffen sind "Wartung und spezifische SAP-Dienstleistungen". Unklar ist, für welchen Zeitraum die eingekauften Lizenzen gültig sind.
Entscheide für die Public Cloud haben bei Swissmedic Tradition. Im Juni 2022 vergab die Behörde 25 Millionen Franken für Services an die US-Anbieter Microsoft, Oracle und AWS. Aber damals wurde der Datenschutz offenbar sträflich vernachlässigt, weil die potenziellen Datenschutzkonflikte mit den USA nicht genügend berücksichtigt worden waren. Auch der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (Edöb) wurde damals offenbar nicht in den Prozess involviert.

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