Thurgau zieht Open-Data-Zwischenbilanz

4. Februar 2022 um 11:44
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Durch die mehrfache Nutzung von Daten soll Mehrwert geschaffen werden. Foto: Maksym Kaharlytskyi / Unsplash

Das Portal mit Behördendaten wird laut den Verantwortlichen rege genutzt und soll ausgebaut werden. Ein künftiger Schwerpunkt soll die Förderung der OGD-Kultur sein.

Seit 2017 publiziert die Kantonalen Verwaltung Thurgau (KVTG) offene Behördendaten, nun ist ein erstes Resümee vorgelegt worden. Zunächst sind in einer Pilotphase laut einer Mitteilung Daten von drei Ämtern als Open Government Data (OGD) publiziert und die notwendigen Strukturen und Prozesse aufgebaut worden. In der Folge sei OGD sukzessiv auf die gesamte Verwaltung ausgedehnt worden.
Anfang des Jahres hat der Regierungsrat einen Zwischenbericht zum Umsetzungsstand von OGD zur Kenntnis genommen. Ein wichtiger Meilenstein 2021 sei demnach die Lancierung eines eigenen Datenportals für Thurgauer OGD gewesen.
Dies werde schon vielseitig genutzt, erklärt Daniela Koller, OGD-Koordinatorin des Kantons, auf Anfrage. Das Portal erleichtere das Auffinden von Daten durch eine Suchfunktion mit verschiedenen Filteroptionen, Vorschaumöglichkeiten und integrierten Visualisierungen. Gleichzeitig könnten die publizierenden Stellen ihre Daten zentral an einem Ort verwalten.

Portal soll ausgebaut werden

Wie der Kanton mitteilt, soll das Datenangebot laufend erweitert werden. Vergangenes Jahr sei das Portal vor allem mit Datensätze aus Ämtern der beiden Departemente Justiz und Sicherheit sowie Finanzen und Soziales ergänzt worden. Als aktuelles Beispiel nennt Koller zudem die Covid-19-Datensätze. Die Aufbereitung der täglich aktualisierten Zahlen zur Pandemie sei ein Schwerpunkt gewesen. Die Daten würden intern wie extern täglich weiterverwendet, fügt sie an.
Für 2022 stehen eine Reihe von Schwerpunkten im Fokus, wie aus der Mitteilung hervorgeht. So soll nicht nur das Angebot ausgebaut sondern auch die Datennutzung gefördert und die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung (KDV) gefestigt werden.
OGD sei ein wichtiger Bestandteil der Strategie Digitale Verwaltung, erklärt uns Koller. Dabei gehe es unter anderem auch um den Ausbau der Datenkompetenzen in der kantonalen Verwaltung. Wichtig sei, so Koller, dass bei der Umsetzung von KDV-Projekten das Datenmanagement und OGD einbezogen werden.
Auch die Weiterentwicklung des Portals steht auf der Traktandenliste. Es soll unter anderem um weitere Vorschaumöglichkeiten, wie grafische oder Kartendarstellungen ergänzt werden. Auch die Interaktionsmöglichkeiten sollen ausgebaut werden, ergänzt Koller.

Mehrwert mit Open-Data Kultur schaffen

Andere Schwerpunkte seien die Förderung der Open-Data-Kultur. Wie wichtig Daten sind, sei mittlerweile in grossen Kreisen innerhalb und ausserhalb der Verwaltung angekommen, so die OGK-Koordinatorin zu inside-it.ch.
Allerdings "noch nicht ganz so bekannt" sei der Mehrwert von Daten, wenn sie mehrfach genutzt werden könnten. Vielen Stellen sei noch zu wenig bewusst, dass ihre Daten auch für andere Zwecke interessant sein könnten als jene, für die sie erhoben wurden. Und so lange kein Datenschutz, Urheberrecht oder Amtsgeheimnis gegen die Öffnung der Daten sprechen, sollten diese auch geteilt werden können, führt Koller aus. Eine solche Open-Kultur würde Transparenz schaffen, die Partizipation fördern und innovative Anwendungen ermöglichen.



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