Der Thurgauer Forschungspreis "Walter Enggist" geht in diesem Jahr an Tobias Mettler. Er erhält die Auszeichnung laut einer Mitteilung für seine aktuelle Arbeit, die untersucht, wie sich die Arbeitsplatzüberwachung mit der zunehmenden Datifizierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz verändert hat. Darüber hinaus geht er der Frage nach, welche sozialen Konsequenzen mit den neuen Formen der Arbeitsplatzüberwachung verbunden sind.

Am Arbeitsplatz hat das Thema nicht zuletzt mit der Covid-19-Pandemie und der damit einhergehenden Verlagerung ins Home-Office an Bedeutung gewonnen. Das Thema vernetzte Überwachung sei aber nicht auf den Arbeitsplatz beschränkt und für die Allgemeinheit höchst relevant, sagte Sibylle Minder Hochreutener, die der Beurteilungskommission vorsitzt. Die Kommission strich zudem heraus, dass man mit Tobias Mettler einen etablierten Thurgauer Wissenschaftler auszeichne, der über eine beeindruckende Forschungslaufbahn verfüge.

"Es erfüllt mich mit grosser Freude, den Forschungspreis 2024 entgegennehmen zu dürfen. Wie Walter Enggist bin auch ich ein 'Produkt' der hervorragenden öffentlichen Bildungseinrichtungen des Kantons Thurgau und empfinde tiefen Dank gegenüber dem Kanton", so Mettler. Das Geld der mit 15'000 Franken dotierten Auszeichnung wolle er für die Publikation eines Sachbuchs einsetzen, das die gesellschaftlichen Auswirkungen der vernetzten Überwachung für ein breites Publikum präsentiere.

Tobias Mettler ist Professor für Informationsmanagement an der Universität Lausanne und forscht seit mehreren Jahren in den Bereichen Internet der Dinge, Datenanalyse und Data Governance. Der in Weinfelden wohnhafte Thurgauer Wissenschaftler erwarb 2004 den Master in Informations- und Technologiemanagement und 2010 den Doktortitel in Management an der Universität St. Gallen (HSG), wo er bis 2017 als Assistenzprofessor tätig war.

Der Forschungspreis Walter Enggist wird seit 2019 vom Kompetenzbündel Thurgau Wissenschaft vergeben, und zeichnet Arbeiten aus, die personell oder inhaltlich einen Bezug zum Kanton Thurgau haben. Der Preis soll einerseits eine wissenschaftliche Leistung würdigen und das Preisgeld soll andererseits zu weiteren wissenschaftlichen Arbeiten beitragen.