Twitter, beziehungsweise "X", hat seine Datenschutzrichtlinien aktualisiert. Das soziale Medium will künftig biometrische Daten sammeln können. "Wenn Sie dazu Ihre Einwilligung gegeben haben, können wir Ihre biometrischen Daten zu Sicherheits- und Identifikationszwecken erfassen und verwenden", heisst es in der deutschsprachigen Version der Richtlinien. Was genau Gegenstand der neuen Bestimmung ist, definiert X nicht, biometrische Daten zur Identifizierung sind aber in der Regel Abdrücke von Gesicht, Augen und Fingerkuppen.
Laut der Plattform sollen die biometrischen Merkmale Zusatzsicherheit für Premium-Nutzer bringen, indem Daten aus einer staatlichen ID und einem eingesandten Foto verglichen werden. "Dies wird uns dabei helfen, ein Konto mit einer realen Person zu verknüpfen", so X, gegenüber
'Bloomberg'. Man will damit offiziell Fälschungen verhindern.
Twitter-Inhaber Elon Musk hatte proklamiert, dass er das soziale Netzwerk von Fake-Accounts befreien und den blauen Authentisierungs-Haken populärer machen will. Bloss: Dieser wird für 8 Dollar pro Monat verkauft. X ist nach dem Willen von Musk auf dem
Weg zu einer zentralen Super-App. Dazu gehört auch
die jüngste Ankündigung, Video- und Audioanrufe über die Plattform zu ermöglichen. Neu sollen auch Informationen über die Jobs und den Bildungsweg der Nutzer gesammelt werden, um ihnen passende Arbeitsstellen empfehlen zu können.
Die bisherige Datenschutzrichtlinie, die noch bis zum 29. September in Kraft ist, enthielt keine Hinweise auf biometrische Daten oder den beruflichen Werdegang.
Die deutschsprachige Version beginnt mit den Worten: "Es ist wirklich schwer, alle mit einer Datenschutzrichtlinie zufriedenzustellen." Die meisten wollten etwas Kurzes, aber die "Regulierungsbehörden verlangen von uns, dass wir unseren rechtlichen Verpflichtungen nachkommen".