UBS hat erste Etappen der CS-Datenmigration abgeschlossen

16. Januar 2025 um 13:31
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Foto: Jonas Frachert / Unsplash

Die ersten CS-Applikationen, -Server und -Rechenzentren sind abgeschaltet. UBS-CTO Mike Dargan will jetzt vor allem bei externen IT-Kräften sparen.

Im laufenden Jahr stehen weitere wichtige Schritte bei der Integration der Credit Suisse in die UBS an. So sollen 2025 auch die Schweizer CS-Kundinnen und -Kunden auf die UBS-Systeme migriert werden. An einem Mediengespräch in Zürich äusserte sich der UBS Group Chief Operations and Technology Officer Mike Dargan zum Stand der IT-Integration.
Dargan erklärte laut 'Handelszeitung' (Paywall), von den weltweit 110 Petabyte Datenvolumen der Credit Suisse seien bis anhin 16 Petabyte auf die UBS-Systeme überführt worden. Weiter habe sein Team im vergangenen Jahr rund 800 Applikationen abgeschaltet sowie rund 46'000 der 100'000 alten CS-Server und 4 der insgesamt 16 Rechenzentren. Die UBS will von 3000 CS-Anwendungen nur etwa 300 behalten. Abgeschlossen ist die IT-Integration bis jetzt an den Standorten Hongkong, Japan, Singapur und Luxemburg, so Dargan.

"2024 war ein grosses Warmlaufen"

In der Schweiz wolle die UBS zunächst mit der Retailkundschaft beginnen, bevor dann komplexere Kundenbeziehungen umgebucht werden. "Das Jahr 2024 war für uns ein grosses Warmlaufen", sagte Dragan.
Mit der CS-Übernahme strebt die UBS Einsparungen von insgesamt 13 Milliarden US-Dollar an. Ein Grossteil davon soll neben einem Personalabbau auch durch die Zusammenlegung der IT-Infrastruktur erreicht werden, hatte CEO Sergio Ermotti letztes Jahr erklärt.

85% der IT-Mitabeitenden sollen intern sein

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Mike Dargan.
CTO Dargan äusserte sich auch zu den Auswirkungen auf die IT-Angestellten. Man wolle vor allem bei den externen Kräften sparen, wie zum Beispiel den Dienstleistern oder Interimsbeschäftigten. "Nach dem Integrationsprozess streben wir ab 2027 an, dass 85% unserer IT-Mitarbeitenden Interne sein sollen, derzeit sind es rund 60%", sagte Dargan laut 'Handelszeitung'. "Insgesamt bleibt damit die Zahl der festangestellten IT-Mitarbeitenden mehr oder weniger stabil."
Zur aktuellen Anzahl der IT-Beschäftigten bei der UBS machte er keine Angaben. "Von unseren ITlern sind weltweit nur rund ein Drittel mit der Integration beschäftigt", so Dargan. Nach Abschluss der CS-Integration würden die meisten in anderen Sparten wie zum Beispiel der eigenen Abteilung für Künstliche Intelligenz eingesetzt.

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