Der Kanton Luzern hat eine Abrechnung (
PDF) über den Sonderkredit für ein Projekt zur Einführung und zum Betrieb einer integrierten Kommunikations- und Kollaborationslösung (UCC) vorgelegt. Und das Parlament dürfte Freude an dieser Abrechnung haben. Das Projekt ist nämlich nicht nur erfolgreich und termingerecht durchgeführt worden, sondern kostet aller Voraussicht nach auch rund 3,3 Millionen Franken beziehungsweise 18% weniger als budgetiert.
Im November 2018 hatte der Kantonsrat für das Projekt "Einführung UCC" einen Kredit von 18,1 Millionen Franken gutgeheissen. Laut der vorgelegten Abrechnung kostete die Umsetzung insgesamt aber nur etwa 14,8 Millionen Franken.
Vor allem die Investitionskosten sind mit 5,5 Millionen statt 8,4 Millionen Franken deutlich tiefer als budgetiert. Die voraussichtlichen Betriebskosten bis 2028 sind mit 9,4 Millionen statt 9,9 Millionen Franken ebenfalls leicht tiefer.
Tiefere Kosten wegen Corona
Für die Kostenunterschreitung gibt es laut der Regierung verschiedene Gründe. Beispielsweise mussten Netzwerke und Gebäudeverkabelungen nicht im anfänglich erwarteten Umfang ausgebaut werden. Auch die Einführung des Quality-of-Service-Standards im Netzwerkumfeld sei einfacher gewesen als bei der Budgetierung angenommen.
Hinzu kam noch eine "Sondereinsparung", mit der 2018 niemand rechnen konnte: Durch die Covid-19-Pandemie konnten keine Schulungen vor Ort durchgeführt werden. Deshalb fielen auch die dafür vorgesehenen Ausgaben nicht an. Zusätzlich waren auch die Ausgaben für Dienstleistungen für E-Learning geringer als geplant.
Einführung von Skype für 6200 Clients
Im Rahmen des Projekts wurde eine UCC-Lösung auf der Basis von Skype for Business von Microsoft eingeführt. Der Implementierungspartner war Sunrise.
Die wichtigsten Schritte waren laut der Regierung der redundante Aufbau der Serverlandschaften in den beiden Rechenzentren des Kantons Luzern, der Pilotbetrieb innerhalb der Dienststelle Informatik (DIIN), der Rollout während der von der Corona-Pandemie geprägten Zeit sowie die Betriebsübergabe von Sunrise an die DIIN.
Rollout im ganzen Kanton
Ab November 2020 startete der Rollout an den 184 Standorten des Kantons. Er beinhaltete die Verteilung und Installation von etwas über 6200 Skype-Clients und IP-Phones. Weiter wurden 85 Sitzungszimmer mit einem Videokonferenzsystem ausgestattet und für deren Support ein zentrales Management-System aufgebaut.
Auch die Systemmigrationen der Telefonvermittler- und Call-Center-Arbeitsplätze (Luzerner Polizei, Amt für Migration, Strassenverkehrsamt und Dienststelle Steuern sowie Covid-19-Contact-Tracing- und Impf-Hotline) konnten durchgeführt werden. Die Abnahme des Rollouts erfolgte im September 2021 und damit 3 Monate früher als geplant.