Der französische IT-Dienstleister hatte einen grossen Projektauftrag der britischen Pensionskasse (Nest) erhalten. Laut Medienberichten ist der Vertrag 1,8 Milliarden Dollar schwer und war auf eine Laufzeit von 10 Jahren angelegt, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 8 Jahre.
Wie 'The Register' herausgefunden hat, wurde er jetzt aber bereits nach 2 Jahren aufgelöst. Dies bestätigen die beiden Parteien
gegenüber dem Online-Magazin.
Das Volumen hätte sich bei der vollen Laufzeit auf 1,8 Milliarden Dollar belaufen. Atos war mit der Bereitstellung von Software, Netzwerken und der IT-Infrastruktur sowie Beratungsservices beauftragt. 'The Register' schätzt, dass bis zu 1000 Arbeitsplätze im Vereinigten Königreich und Indien verloren gehen könnten.
Gemäss den Informationen des Online-Magazins habe Nest auf die Auflösung des Vertrags gedrängt, nachdem Atos längere Lieferfristen gefordert hatte. Nest habe in letzter Minute Änderungen verlangt, ohne neue Fristen zu gewähren. Dazu äusserten sich die Parteien allerdings nicht. In ihren Stellungnahmen geben sie sich diplomatisch: Nest bedankt sich für die Unterstützung in den letzten Jahren, Atos ist stolz auf die geleistete Arbeit, die ein solides Fundament für die weitere Transformation darstelle.
Der Vertragsverlust kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für den französischen IT-Dienstleister. Vergangenen Sommer stürzte der Aktienkurs von Atos ein, nachdem bekannt wurde, dass eine Aufspaltung des Konzerns überprüft wird. Der damalige CEO wollte dies nicht mittragen und
verliess nach kurzer Zeit das Unternehmen. Anfang dieses Jahres wurde schliesslich öffentlich, dass
Airbus am Big-Data- und Cybersecurity-Bereich interessiert ist.