Am 7. Dezember 2024 wurde die Waadtländer Vidymed-Gruppe
Opfer eines Cyberangriffs. Seither stehen die angeschlossenen Ärzte und Ärztinnen vor einem
Scherbenhaufen: Seit mittlerweile über einem Monat haben sie keinen Zugriff mehr auf ihre Patientendaten und Terminkalender. Immerhin gab es bislang keine Hinweise auf Datendiebstahl. So tauchten bisher weder Informationen im Darknet auf, noch gingen Lösegeldforderungen ein.
Dennoch ist der Vorfall für die betroffenen Mediziner belastend: Viele der unabhängigen Ärzte haben "überhaupt nichts mehr", sagte Vidymed-GL-Mitglied Patrick Marquis gegenüber dem Fernsehsender
'RTS'. "Sie müssen ihre Unterlagen neu aufbauen, was enorm viel Zeit und Energie kostet." Und weil die Informationen zu den Patienten und Patientinnen blockiert sind, können sie diese auch nicht einfach informieren.
Wegen des Cyberangriffs richtete Vidymed zusammen mit dem Kanton Waadt eine Stelle zur Erfassung der psychischen Belastung der betroffenen Ärzte ein, erklärte der medizinische Direktor auf 'RTS'. Eine Cyberattacke habe etwas Verstörendes: "Ich stelle mir vor, dass es dem sehr nahe kommt, was man empfinden würde, wenn zu Hause eingebrochen wird", sagte Marquis.
Zugleich werde nun verstärkt vor Phishing-Attacken gewarnt: Kriminelle versuchen oft, in dieser Situation neue Zugänge zu erhalten – indem sie sich beispielsweise als Versicherer ausgeben, die mit dem Vorfall befasst sind und nun angeblich weitere Daten benötigen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf 'Medinside' unter dem Titel "Hacker bei Praxisgruppe: Nachhaltiger Schock in der Romandie".