Vodafone-Integration drückt auf Swisscom-Gewinn

13. Februar 2025 um 09:01
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Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann. Foto: Swisscom

Bei den Swisscom-Ergebnissen gibt es keine grossen Überraschungen: In Italien wächst das Business, in der Schweiz schrumpft es – auch im B2B-Bereich.

Der Konzernumsatz von Swisscom betrug im vergangenen Jahr 11,04 Milliarden Franken. Das sind 0,3% weniger als 2023. Der Rückgang habe auch mit der Euro-Schwäche zu tun, teilt das Unternehmen mit: Zu konstanten Währungen wäre der Umsatz um 0,2% gestiegen.
Beim Ergebnis zeigt sich das übliche Muster, wonach der Telco in der Schweiz erodiert, während er in Italien wächst. Im Schweizer Kerngeschäft sank der Umsatz um 1,7% auf 8 Milliarden Franken. Dagegen steigerte die Mailänder Breitbandtochter Fastweb den Umsatz um 6,7% auf 2,8 Milliarden Euro.

Gewinntaucher wegen Akquisition in Italien

Swisscom hat per Ende Dezember 2024 die Integration von Vodafone Italien abgeschlossen, etwas früher als erwartet. Deshalb wurden Integrations- und Transaktionskosten von 227 Millionen Franken bereits im Jahr 2024 verbucht, was auf den Gewinn drückt.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) fiel um 5,8% auf 4,36 Milliarden Franken. Unter dem Strich erzielte der Schweizer Branchenprimus einen Reingewinn von 1,54 Milliarden Franken, das ist ein Minus von fast 10%.

Starker Wettbewerb im B2B-Bereich

Der Markt für Geschäftskunden bleibe von starkem Wettbewerb geprägt, schreibt Swisscom. Der Umsatz mit Telekomdiensten sei im Vergleich zum Vorjahr um 3,3% auf 1,5 Milliarden Franken gesunken. Swisscom sieht sich als Full Service Provider aber in einer "starken Position", die Kundenzufriedenheit sei hoch.
Einen Anstieg gebe es bei der Nachfrage nach Cloud-, Security- und IoT-Lösungen sowie Business-Applikationen. Der Umsatz mit IT-Diensten sei im vergangenen Jahr um 3,2% gestiegen.

Neue oberste Chefetage

Wie der Telco weiter mitteilt, wird ab dem 1. April eine neue Konzernstruktur eingeführt. Ziel sei, eine "schlanke und effiziente" Gruppenleitung. Das neue Group Executive Committee besteht laut den Angaben aus Konzernchef Christoph Aeschlimann, Finanzchef Eugen Stermetz, Strategie- und Businessentwicklungschefin Isa Müller-Wegner sowie Personalchefin Klementina Pejic.
Darunter sollen die beiden Ländergesellschaften Schweiz und Italien von je einer eigenen Geschäftsleitung geführt werden. Die Leitung für Swisscom Schweiz setzt sich gemäss der Mitteilung aus jenen Mitgliedern der aktuellen Konzernleitung zusammen, die sich primär auf das Schweizer Geschäft fokussieren. Dazu gehören unter anderem Geschäftskundenchef Urs Lehner oder Netzwerk-Chef Mark Düsener.

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