Der Telekomkonzern Swisscom hat im ersten Quartal 2025 dank der Übernahme von Vodafone Italia einen erwarteten Umsatzsprung hingelegt. Der Mega-Deal verursachte aber auch Kosten, weshalb der Reingewinn zurückging.
Der Umsatz nahm zwischen Januar und März um 39% auf 3,76 Milliarden Franken zu, wie es in einer Mitteilung heisst. Der Grund für das starke Wachstum war der Kauf von Vodafone Italia, der Ende 2024 vollzogen wurde. Das nun abgeschlossene Quartal war somit das erste, in dem sich der Zukauf auf die Swisscom-Zahlen auswirkte. Auf vergleichbarer Basis ging der Umsatz allerdings um 1,2% zurück, wie der Telco einräumt.
In der Schweiz sank der Umsatz ebenfalls um 1,2% auf 1,96 Milliarden Franken. Im Privatkundengeschäft sei das Minus hauptsächlich auf einen Rückgang bei den Telekom-Dienstleistungen zurückzuführen. Der Umsatz im Geschäftskundenbereich sank um 3,3% auf 740 Millionen Franken. Im B2B-Bereich habe man den Rückgang bei den Telco-Services teilweise durch höhere Erträge mit IT-Dienstleistungen (+2,4%) kompensieren können, so das Unternehmen.
Mit Integration im Plan
Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 367 Millionen Franken, 19% weniger als im Vorjahr. Ursache dafür waren der Umsatzrückgang in der Schweiz sowie höhere Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition von Vodafone Italia. Diesen stünden noch keine Synergien gegenüber.
Laut früheren Angaben sollen sich solche aber noch im Laufe des Jahres materialisieren. Bis 2029 sollen sie sich auf jährlich 600 Millionen Euro summieren. Dabei werde es auch zu einem Stellenabbau kommen, sagt CEO Christoph Aeschlimann. Betroffen seien 500 bis 700 der heute 7000 Stellen in Italien. Gleichzeitig sollen aber auch rund 500 neue Jobs geschaffen werden.
Weniger Leute brauche es wegen des Abbaus von Doppelspurigkeiten unter anderem in den Bereichen Finanzen, Personal oder IT. "Ausserdem haben wir heute zum Teil in der gleichen Strasse je einen Shop von Vodafone Italia und von Fastweb", so der CEO im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'AWP.' Dieser Stellenabbau werde mehrheitlich über die natürliche Fluktuation erfolgen, also unter anderem über Pensionierungen.
Ziele bestätigt
"Der Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2025 trifft unsere Erwartungen, Swisscom ist auf Kurs", kommentiert Aeschlimann die Zahlen insgesamt. Diese erfüllten auch mehr oder weniger die Erwartungen der Analystinnen und Analysten. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt unverändert: So peilt Swisscom für 2025 weiterhin einen Umsatz von 15,0 bis 15,2 Milliarden Franken und einen operativen Gewinn von rund 5 Milliarden Franken an.
Geplant sind ausserdem Investitionen von 3,1 bis 3,2 Milliarden Franken, davon rund 1,7 Milliarden in der Schweiz. Damit soll unter anderem der Ausbau des Glasfasernetzes und des "5G+"-Netzes vorangetrieben werden. Aktuell deckt Swisscom rund 53% der Schweizer Haushalte mit Glasfaser und 86% der Bevölkerung mit 5G+ ab.
Update 16 Uhr : Artikel mit Aussagen von CEO Aeschlimann zum Stellenabbau in Italien ergänzt.