Die Verwaltung des Kantons Wallis hat ihre Effizienz während sechs Jahren hinterfragt. Wie es in einer Mitteilung heisst, wurden 1101 mögliche Massnahmen zur Effizienzsteigerung identifiziert. Damit könnten 8,5% von 3134,7 Vollzeitäquivalenten für andere Aufgaben umgewidmet werden.
Da der Kanton sich mit einem konstanten Anstieg administrativer Aufgaben konfrontiert sieht, während gleichzeitig die Budgetlage angespannt ist, war die Verwaltung zum Handeln gezwungen, wie sie schreibt. Die fünf kantonalen Departemente hätten zwischen 2019 und 2025 Effizienzsteigerungsprojekte initiiert, um die Organisation und den Einsatz der Personalressourcen zu optimieren, ohne dass die Schaffung neuer Stellen notwendig sei. In vielen der Massnahmen sei die Digitalisierung der Schlüssel zur Effizienzsteigerung, erklärt der Kanton.
Digitalprojekte in den Departementen
Im Departement für Finanzen und Energie (DFE) wurde beispielsweise die Einführung eines Angestellten-Portals vorgeschlagen. Es sei eine wichtige Massnahme zur Vereinfachung der Verwaltung verschiedener HR-Anfragen, darunter Arbeitszeitmanagement, automatisierte Lohnabrechnungen, Lohnausweise oder Adressänderungen. Für die Modernisierung der Kantonalen Steuerverwaltung (KSV) wurde die Implementierung eines KI-Chatbots zur Unterstützung des Einlesens von Steuerbescheinigungen angeregt.
Die Dienststelle für Gesundheitswesen (DGW) im Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) will im Projekt "E-DGW" eine zentralisierte digitale Plattform entwickeln, über die Anfragen zu Gesundheitsberufen online eingereicht und bearbeitet werden können. Ebenfalls geplant seien die digitale Datenerfassung für die Betäubungsmittelkontrolle.
Das Departement für Volkswirtschaft und Bildung (DVB) habe mit der Plattform E-Bourse bereits erste Erfolge erzielen können. Online-Anfragen an den Verwaltungs- und Rechtsdienst für Bildungsangelegenheiten (VRDBA) konnten effizienter verarbeitet und der Papierverbrauch gesenkt werden.
Innerhalb des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport (DSIS) seien mehrere Projekte identifiziert worden, um es den Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, ihre Anträge online zu stellen und so Schalterbesuche überflüssig zu machen. Dazu zählten dem Kanton zufolge E-Police, die Erweiterung von E-Pêche (Fischereipatente) und E-Chasse (Jagdpatente) sowie die Digitalisierung der Anfragen an den Sportfonds.
Für die Aussendienstmitarbeitenden des Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU) wurden Papierformulare durch Tablets ersetzt. Sie erlaubten im Strassenbau das Aufnehmen von Fotos mit Geotags und das Abfassen von Berichten vor Ort. Im Falle eines Unfalls vereinfache eine mobile App den Informationsfluss. Durch den Einsatz von Tools wie E-Construction lassen sich Fristen verkürzen sowie die Koordination der involvierten Dienststellen und die Rückverfolgbarkeit verbessern.
Die teils geplanten, teils schon umgesetzten Effizienzprojekte sollen dem Kanton nach eigener Aussage nun dazu dienen, die freigesetzten personellen Ressourcen anderen Prioritäten zuzuweisen.