Warum Unternehmen Workloads aus der Public Cloud "repatriieren"

1. November 2024 um 15:03
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Foto: Afrah / Unsplash

Laut IDC migrieren immer mehr Unternehmen gewisse Workloads aus Public Clouds zurück in eigene RZs oder in Private Clouds.

Viele Organisationen haben in den letzten Jahren, manchmal auch ziemlich überstürzt, grosse Teile ihrer Applikationen in Public Clouds verlagert. Davon versprach man sich mehr Flexibilität, einfachere Skalierungsmöglichkeiten und natürlich auch Kosteneinsparungen.
Wie das Marktforschungsunternehmen IDC in einer Analyse schreibt, gebe es aber nun einen wachsenden Gegentrend, weil der Public-Cloud-Betrieb die Erwartungen der Organisationen teilweise nicht erfüllt habe. Lange nicht alle, aber zumindest gewisse Workloads würden zunehmend wieder "repatriiert", beziehungsweise auf On-Premises-Infrastrukturen oder in Private Clouds zurückmigriert. Dies sei auch als Teil des allgemeineren Trends zum Hybrid-Computing zu sehen: Man versucht heutzutage, die Workloads optimal auf der jeweils am besten geeigneten Infrastruktur zu betreiben, und nicht mehr nur auf eine Variante zu setzen.

Unerwartet hohe Kosten

Als einen der Hauptgründe für Rückführungen nennt IDC die Kosten. Viele Organisationen erhofften ja, dass sie durch die Auslagerung in eine Public Cloud Geld sparen würden. Stattdessen hätten aber einige festgestellt, dass ihre Kosten dadurch unerwartet gestiegen sind. Die Gründe für unverhoffte Zusatzkosten seien unter anderem die Komplexität von Cloud-Umgebungen sowie externe Einflüsse, beispielsweise steigende Kosten für Energie oder ein unerwartet hoher Bedarf nach Dienstleistungen von Drittunternehmen.

Probleme mit Performance und Latenzzeiten

Manchmal treten auch recht grundlegende technische Probleme auf. Die Infrastruktur von Cloud-Providern sei zwar eigentlich sehr robust, so IDC, aber manche Applikationen seien trotzdem nicht für den Cloud-Betrieb geeignet. Dies betreffe vor allem Applikationen mit zeitweise sehr hohen Performance-Ansprüchen sowie Anwendungen, die in Echtzeit funktionieren müssen.

Bedenken wegen Security- und Compliance

Trotz der hohen Sicherheitsstandards bei Cloud-Providern kommt es immer wieder auch bei ihnen zu Datenverlusten. Zudem würden manche Organisationen ‒ offensichtlich manchmal mit Verspätung ‒ feststellen, dass der Betrieb gewisser Applikationen in einer Public Cloud den für sie geltenden Branchenvorschriften widersprechen, erklärt IDC. Aus diesem Grund würden Backup und Disaster Recovery sowie Business-kritische Daten zu den am häufigsten repatriierten Workloads gehören.

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