Wegen Whatsapp: Bank wälzt Millionen-Busse auf Angestellte ab

27. Januar 2023 um 14:42
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Whatsappen kommt US-Banker jetzt teuer zu stehen. Foto: Asterfolio / Unsplash

Finanzregulatoren hatten mehreren Banken wegen der Nutzung von Whatsapp hohe Bussen auferlegt. Morgan Stanley reicht diese nun an Mitarbeitende weiter.

Die Geschichte beginnt im September 2022. Weil sie die Kommunikation ihrer Angestellten über Whatsapp und Co. nicht korrekt archiviert hatten, wurden mehrere Grossbanken zu Millionenbussen verdonnert. So mussten die US-Töchter von UBS und Credit Suisse eine Strafe von je 125 Millionen Dollar zahlen. Auch die US-Investmentbanker von Morgan Stanley zählten zu den gebüssten Instituten – ihre Strafe betrug 200 Millionen Dollar. Die Banken hatten es versäumt, elektronische Kommunikation, die unter anderem über Whatsapp geführt worden war, aufzubewahren und zu speichern.
Wie die 'Financial Times' (Paywall) jetzt berichtet, hat Morgan Stanley die Busse auf ihre Mitarbeitenden abgewälzt. Diese müssen dem Bericht zufolge Strafen zwischen einigen Tausend bis zu über einer Million US-Dollar zahlen, weil sie für offizielle Geschäftskommunikation Whatsapp genutzt hatten. Wie es weiter heisst, soll die Höhe der Strafen mithilfe von Faktoren wie der Anzahl der gesendeten Nachrichten, Dienstalter und frühere Verwarnungen berechnet werden, heisst es im Artikel, der sich auf Personen beruft, die mit den Massnahmen vertraut sind.

Keine Aussagen von Credit Suisse und UBS

UBS und Credit Suisse, die zusätzlich zu ihren Bussen je weitere 75 Millionen an die Adresse der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zahlen mussten, haben ein Schuldeingeständnis abgegeben und den Strafzahlungen zugestimmt. Zudem hätten sie begonnen, ihre Compliance-Richtlinien- und Verfahren zu verbessern, hiess es damals im 'Blick'.
Auf Anfrage von inside-it.ch, ob die Schweizer Banken ihre Bussen ebenfalls auf Mitarbeitende abwälzen würden, schrieb UBS-Sprecher Tobias Plangg: "Über die bekanntgegebene Einigung in dieser Angelegenheit hinaus kommentieren wir dies nicht weiter." Die E-Mail an die Credit Suisse blieb bis zur gesetzten Frist unbeantwortet.

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