Die Suche nach qualifiziertem Personal ist in der Schweiz derzeit einfacher als auch schon. Für eine Entwarnung sei es aber noch viel zu früh, lautet das Fazit einer veröffentlichten Analyse des Personaldienstleisters Adecco. Denn die Kandidatensuche sei noch immer schwieriger als vor der Pandemie.
So habe in den letzten zwei Jahren ein Aufholeffekt der Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass der Fachkräftemangel-Index im Jahr 2023 einen Höchststand erreichte. Im laufenden Jahr zeichne sich nun aber eine Abnahme auf das Niveau von 2022 ab.
Adecco gibt als Grund an, dass einerseits in diesem Jahr 7% weniger Stellen ausgeschrieben wurden als im Jahr zuvor. Andererseits sei die Arbeitslosenquote auf 2,4% von zuvor 2,0% angestiegen. Die konjunkturelle Abkühlung habe demnach in diesem Jahr "spürbare Auswirkungen" auf den Schweizer Arbeitsmarkt gehabt.
Weniger IT-Jobs und IT-Projekte
Klar beruhigt habe sich jedoch die Lage im IT-Sektor. "Bereits seit dem letzten Jahr lässt sich bei den Entwicklerinnen und Analytiker von Software und IT-Anwendungen eine zunehmende Entspannung des Fachkräftemangels beobachten", kommentiert Benjamin Déglon von der Adecco-Tochter Akkodis Schweiz. Er sieht als eine Erklärung den Einsatz von KI in der Softwareentwicklung.
"IT-Berufe, Berufe in Administration, Verwaltung und Kommunikation sowie solche, die eher in der Forschung und Entwicklung eingesetzt werden, sind besonders stark von der konjunkturellen Abkühlung betroffen", doppelt James Peck von der Adecco-Tochter LHH Recruitment Solutions Schweiz nach. Unsichere Zeiten, hohe Investitionskosten und sinkende Margen könnten Unternehmen zur Zurückhaltung bei grösseren Ausgaben und Investitionen veranlassen. Davon betroffen seien oft auch IT-Projekte und Forschungsinvestitionen.
(Mit Material von Keystone-sda)