Der diesjährige Schweizer Wissenschaftspreis Latsis geht an Mackenzie Mathis. Der mit 100'000 Franken dotierte Preis wird durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) an Nachwuchsforschende bis 40 Jahre vergeben. Mathis ist Assistenzprofessorin und Inhaberin des Bertarelli-Stiftungslehrstuhls für integrative Neurowissenschaften an der EPF Lausanne.
Die Forscherin arbeitet in ihrem Labor mit einem Verhaltensmodell des motorischen Lernens bei Mäusen und entwickelt Aufgaben, mit denen sie aufzeigen kann, wie die Ausführung neu erlernter Bewegungen durch das Gehirn gesteuert wird. Dazu nutze Mackenzie Mathis insbesondere gross angelegten Aufzeichnungen neuronaler Daten und eigens dafür entwickelte Ansätze des maschinellen Lernens, schreibt der SNF.
Mathis trage damit zum Verständnis des Zusammenspiels von Verhalten und Hirnfunktionen bei. Zum Beispiel könne ihre Methode "DeepLabCut" Bewegungen von Gliedmassen quantifizieren und ihre Cebra-Methode des Machine Learnings könne veranschaulichen, wie sich das Gehirn während des Lernens oder beispielsweise im Falle von Krankheiten verändere. Mackenzie Mathis sei zudem eine Verfechterin des Open-Science-Konzepts und stelle ihre neu konzipierten Werkzeuge Forschenden weltweit zur Verfügung.
Die Forscherin hat an der Harvard University promoviert. Seit 2020 ist sie an der EPFL tätig und hat mehrere
wissenschaftliche Arbeiten publiziert. "Ich fühle mich sehr geehrt, den Latsis Preis 2024 zu erhalten", sagt die Preisträgerin in der Mitteilung. "Er ist eine wunderbare Anerkennung unserer interdisziplinären Arbeit im Bereich des maschinellen Lernens und der Neurowissenschaften und spornt mich an, unsere Anstrengungen weiter zu beschleunigen."