An der traditionellen "ICT-Networkingparty" im Kursaal Bern blieb kein Auge trocken. Die Gastgeberin Vania Kohli hatte für ihre annähernd 900 Gäste aus Politik und Wirtschaft illustre Redner eingeladen. Sie verstanden es ein ums andere Mal, das Publikum herzhaft zum Lachen zu bringen.
Allen voran war es der Berner Komiker Patrick "Karpi" Karpiczenko, der dem Publikum über seine Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) berichtete. Eine mit KI wohl und elegant ausformulierte Krankmeldung an den Chef könnte zwar zunächst Eindruck machen. Wenn der Vorgesetzte aber seine Zweifel hätte, ob der Mitarbeiter tatsächlich krank sei, würde die KI die Nachricht genauso wieder entschlüsseln, führte Karpiczenko aus. Dann käme der eigentliche Grund ans Licht: "Ich habe keine Lust zu arbeiten."
Den anwesenden Politikerinnen und Politikern schlug Karpi vor, bei der Nachfolge für Bundesrätin Viola Amherd eine KI in Erwägung zu ziehen. Künstliche Intelligenz kenne alle Dossiers und spreche perfekt Englisch, scherzte er zur Begründung.
Den Journalistinnen und Journalisten im Raum legte der Komiker das Gütesiegel "Natura Content" ans Herz. Damit könnten redaktionelle Texte gekennzeichnet werden, die ohne die Unterstützung von KI geschrieben worden seien. In einem fiktiven Werbespot für das Label scherzt Karpi: Dank "
Natura Content" können die Leserinnen und Leser sicher sein, dass ihre tägliche Dosis Journalismus nicht von "Lege-Medienschaffenden" im "KI-verseuchten Newsroom" generiert wird, sondern garantiert von Hand und ohne Suchmaschinenoptimierung.
Mit diesen und weiteren Beispielen zeigte Karpi auf humorvolle Weise die Grenzen und Probleme von KI auf. Beispielsweise den Bias in den zugrundeliegenden Trainingsdaten, die mangelnde Kreativität und den Einheitsbrei, der häufig von KI-Algorithmen produziert werde.
Gastgeberin Kohli kündigte im Anschluss an Karpis Vortrag an, dass die 23. Ausgabe der "ICT-Networkingparty" am 22. Januar 2026 wieder im Berner Kursaal stattfinden wird.