Zentralschweizer Kinder­spital baut Analytics-Zentrum auf

19. Juni 2024 um 09:20
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V. l. n. r.: Marcus Werners, Datenanalyst; Anna Schöni, Datenanalystin; Nicole Ritz, Chefärztin Kinderspital Zentralschweiz und Leiterin des CCHA, und Nathalie Gasser, Koordinatorin. Foto: LUKS

Routinedaten sollen anonymisiert analysiert werden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Basis dafür ist das Klinikinformationssystem Lukis.

Am Kinderspital Zentralschweiz (Kidz) des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) werden täglich unzählige Daten generiert: Standardinformationen wie Gewicht und Körpergrösse sowie gesundheitsbezogene Daten, die im Rahmen von Behandlungen erhoben werden, zum Beispiel Blutwerte. Diese sogenannten Routinedaten werden am LUKS seit Einführung des Klinikinformationssystem Lukis vom US-Hersteller Epic 2019 digital erfasst. Die Daten sollen künftig in anonymisierter Form zur Gewinnung neuer Erkenntnisse und für Innovationen in der Kindermedizin genutzt werden – sofern die Zustimmung der Kinder, Jugendlichen und ihrer Eltern oder vertretungsberechtigten Personen vorliegt.
Die Analyse der Routinedaten wird in einem neuen Analysezentrum für Kindergesundheit (Center for Child Health Analytics, CCHA) am Kidz erfolgen. Die Initiatorin und Leiterin des CCHA, Nicole Ritz, ist überzeugt, dass sich damit die Gesundheit aller Kinder in der Zentralschweiz verbessern wird. "Die gesammelten Daten können beispielsweise dazu beitragen, epidemiologische Trends frühzeitig zu erkennen und die richtigen Massnahmen für eine optimale Versorgung zu ergreifen", so Ritz in einer Mitteilung.
Das Datenanalysezentrum wird von der Stiftung Zukunft Kinderspital Zentralschweiz finanziert. Die 2020 gegründete Stiftung setzt sich für Verbesserungen am Kinderspital ein, die über den bestehenden Leistungsauftrag hinausgehen. Mit ihrer Unterstützung sowie einer substanziellen Spende seien der Aufbau und die Arbeit des CCHA während der nächsten vier Jahre gesichert, teilt die Stiftung mit.

Zusammenarbeit mit Universität Luzern

Ab dem Sommer 2024 soll mit der Auswertung von Daten begonnen werden. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen einerseits dazu dienen, die Behandlung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Andererseits sollen die Ergebnisse für die Gesundheitsförderung und Prävention genutzt werden. Gesammelte Daten könnten beispielsweise dazu beitragen, epidemiologische Trends frühzeitig zu erkennen, fügt CCHA-Leiterin Ritz an.
Auch die Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern wird im Rahmen einer neuen Professur für mit dem CCHA zusammenarbeiten und Routinedaten für wissenschaftlichen Studien zu Epidemiologie und Diagnostik von Infektionskrankheiten nutzen, geht aus der Mitteilung weiter hervor.
Weiteres Ziel des Zentrums ist die nationale und internationale Vernetzung, um den Wissensaustausch zu fördern und an multinationalen Forschungsprojekten teilzunehmen. Das CCHA wolle nicht nur Daten des Kidz nutzen, sondern wird künftig auch nationale und internationale Studienprojekte mit Routinedaten anderer Spitäler durchführen – unter Wahrung strenger Datenschutzrichtlinien, wie es weiter heisst. "Damit werden wir das Potenzial der zunehmenden Digitalisierung der Spitäler für die Weiterentwicklung der Kindermedizin nutzen", so Ritz.

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