AMD untersucht vermeintlichen Cyberangriff

19. Juni 2024 um 13:45
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Foto: Timothy Dykes / Unsplash

Angeblich geklaute Daten des Chipherstellers werden auf einem Hackerforum zum Verkauf angeboten. AMD untersucht, ob an den Behauptungen was dran ist.

Ein unter dem Pseudonym Intel­broker bekannter Hacker bietet auf Breachforums vermeintlich interne Daten des Chipherstellers AMD zum Verkauf an. Er behauptet, beim Unternehmen habe es im Juni 2024 einen sicherheitsrelevanten Cybervorfall gegeben, bei dem die angebotenen Daten gestohlen wurden. Gegenüber 'Bleeping Computer' bestätigte das Unternehmen, dass derzeit ein möglicher Cyberangriff untersucht werde.
"Wir wissen von einer cyberkriminellen Organisation, die behauptet, im Besitz von gestohlenen AMD-Daten zu sein", so das Unternehmen in einer Erklärung gegenüber dem amerikanischen Tech-Magazin. Gemäss eigenen Angaben arbeitet AMD derzeit eng mit den Strafverfolgungsbehörden und einem externen Hosting-Partner zusammen, um die Behauptung über den Abfluss der Daten zu untersuchen.
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Screenshot: Breachforums / 'Bleeping Computer'
Im Forum wurde ein Teil der vermeintlich gestohlenen Daten veröffentlicht, ein Mastodon-Account zeigt Ausschnitte davon. Zuletzt wurden auf Breach­forums auch Daten von Dell oder Europol publiziert. Im Mai wurde der Marktplatz von den Strafverfolgungsbehörden zwischenzeitlich vom Netz genommen und zwei Administratoren konnten verhaftet werden. Lediglich zwei Wochen später war Breachforums aber wieder online, und zwar nicht nur im Darknet, sondern auch im offenen Internet.
"Ich verkaufe die Daten aus dem Breach von AMD", schreibt der Bedrohungs­akteur in seinem Beitrag. Dabei behauptet er, dass der gestohlene Datensatz Informationen zu zukünftigen Produkten, technische Datenblätter, Mit­ar­beiter- sowie Kundendatenbanken, ROMs, Quellcode, Firmware und Finanzdaten beinhaltet.
Wie der Verkäufer an die Daten des Chipherstellers gekommen ist, erklärt er in seinem Beitrag nicht. Auch einen Verkaufspreis nennt er nicht. Er verweist lediglich darauf, dass er als Zahlungsmittel ausschliesslich die auf anonyme Zahlungsvorgänge spezialisierte Kryptowährung Monero akzeptiert und Angebote entgegennimmt.

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