BIT kauft Webex-Lizenzen für 14,5 Millionen von Netcloud

2. März 2022 um 12:25
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Der neue Campus Meielen des BIT in Zollikofen. Foto: Rolf Siegenthaler / BIT

Die Bundesbehörde ergänzt damit die bestehende Skype- und Teams-Umgebung. Allerdings nur für die externe Sprachkommunikation, erklärte uns das BIT.

Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) hat einen Zuschlag über 14,5 Millionen Franken an die Winterthurer Firma Netcloud vergeben. Aus den Unterlagen auf der Beschaffungsplattform Simap geht hervor, dass die Behörde damit Lizenzen und Support für das Web- und Videoconferencing-Tool Webex einkauft. Der Auftrag beinhaltet neben einem Grundauftrag mit 1000 Lizenzen für 4 Jahre auch Optionen für bis zu 5000 Lizenzen bis Ende 2030. Gemäss dem Meldungstext war Netcloud das einzige Unternehmen, dass sich für das Projekt beworben hatte.

Einzig für die externe Kommunikation

Das Produkt des Herstellers Cisco sei im letzten Jahr als dringendes Geschäft in der Bundesverwaltung eingeführt worden. Das Tool ergänze dabei die Collaboration-Software Skype for Business und Microsoft Teams und käme in der Kommunikation mit externen Partnern zum Einsatz, schreibt das BIT im Pflichtenheft. Auf Nachfrage von inside-it.ch teilte das Bundesamt mit, dass für die interne Sprachkommunikation der Standarddienst Skype for Business eingesetzt werde. Durch die Beschaffung der Webex-Produkte soll den Mitarbeitenden der Bundesverwaltung aber auch die Teilnahme und Organisation von Konferenzen ermöglicht werden, die über dieses System laufen.
Als Beispiele nennt das BIT dabei Konferenzen mit Regierungs- oder Verwaltungsstellen aus anderen Ländern. Das neue System dürfe aktuell allerdings nur für die Sprachkommunikation mit bundesexternen Stellen verwendet werden, bei denen Skype for Business oder MS Teams nicht eingesetzt werden können, schreibt das Bundesamt weiter. Und auch vertrauliche oder besonders schützenswerte Inhalte dürften aktuell nicht über Webex geteilt werden.

Stark erhöhter Bedarf

Mit der Ausschreibung soll eine beschaffungsrechtliche Grundlage gebildet werden, damit die Software als Standarddienst von der Bundesverwaltung genutzt und die finanziellen Mittel dazu zentral beschafft werden können.
Gemäss eigenen Angaben verfügt das BIT aktuell über 600 Named User Lizenzen, sogenannte Gastgeberlizenzen, für Webex Meetings. Diese Anzahl decke den Bedarf und die grosse Nachfrage der verschiedenen Ämter allerdings nicht, schreibt das Bundesamt. Der Grundauftrag (664'811 Franken) beinhaltet 1000 solcher Lizenzen für den Zeitraum von 4 Jahren sowie Supportdienst­leistungen. Dazu kommen als Option (13'877'274 Franken) noch weitere 4000 Lizenzen für den selben Zeitraum sowie 5000 Lizenzen für die darauffolgenden 4 Jahre bis 2030 hinzu.
Damit will die Bundesbehörde den Bedarf aller Ämter abdecken, das bisherige Support- und Businessmodell erhalten und gleichzeitig auch auf künftige Produkt-Anpassungen vorbereitet sein.

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