"Das BIT sucht vorzugsweise einen Hersteller als Vertragspartner, welcher das ganze Portfolio an Netzwerkelementen für die Bereiche RZ, Core und Access, die zugehörigen Management und Automatisierungssystemen anbieten kann". So formulierte das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) Ende 2020 die Ausschreibung für einen Auftrag.
Knapp anderthalb Jahre später erhielt die Firma Spie ICS den Zuschlag mit einem Gesamtvolumen von 379,4 Millionen Franken. Der Grundauftrag beträgt dabei 53 Millionen, der Rest kann vom BIT optional bezogen werden. Das BIT begründet die Wahl mit dem "preislich attraktiven Angebot in 3 Bereichen" und einer "guten Leistung" in weiteren 3 Bereichen. Die Ergebnisse der Evaluation seien ausserdem vor dem Zuschlag in einem erfolgreich durchgeführten Proof of Concept bestätigt worden. Letzterer habe unter anderem dazu geführt, dass das Auswahlverfahren länger dauerte als sonst, sagt Georg Preisig, Kommunikationsspezialist beim BIT, zu inside-it.ch.
Auf die Frage nach einem möglichen Klumpenrisiko bei einem einzigen Anbieter antwortete Preisig: "Es ging darum, nur die Technologie eines Anbieters einzusetzen, um nicht mehrere Technologien parallel betreiben zu müssen." Ausserdem seien Subunternehmer für Dienstleistungen zugelassen gewesen. "Auch Spie ICS arbeitet in diesem Bereich mit Subunternehmen zusammen". Wichtig sei jeodch, dass der Anbieter dabei die Rolle des Gesamtverantwortlichen übernehme, so Preisig.
12'000 Netzwerkkomponenten müssen raus
Der Grundauftrag ist für die Beschaffung von Hardware, Software, Wartung, Support und Dienstleistungen für die Migration im ersten 5-jährigen Lifecycle bis Mitte 2027 gerechnet – die Optionen können für dieselben Leistungen in den Jahren 2027 bis 2037 bezogen werden.
Das BIT betreibt die Netzwerkinfrastruktur für die Bundesverwaltung und verwaltungsnahe Organisationen an 900 Standorten in der Schweiz. Hinzu kommen rund 180 Standorte im Ausland. Im Pflichtenheft, das inside-it.ch vorliegt, schreibt das BIT, dass insgesamt über 12'000 Netzwerkkomponenten, darunter Switches, Router, WLAN Access Points, Firewalls und Proxys, zu erneuern seien.