Beim Hack der Düsseldorfer Uniklinik soll die Ransomware DoppelPaymer eingesetzt worden sein. Damit führt eine mögliche Spur der Täter laut dem Nordrhein-Westfälischen Justizministerium nach Russland. Ursprünglich soll die Ransomware von dorther stammen, glauben diverse Experten.
Im Rahmen des Hacks wurden die Klinik-Server verschlüsselt und als Reaktion die IT-Systeme heruntergefahren, weswegen eine Notfallpatientin umgeleitet werden musste. Die Frau verstarb kurze Zeit später.
DoppelPaymer, 2019 von Crowdstrike entdeckt, ist ein "Nachkomme" der BitPaymer Ransomware und von Dridex, bildet aber inzwischen eine eigene Ransomware-Familie, die primär gegen Unternehmen und staatliche Organisationen eingesetzt wird. Die US-Städte Edcouch und Torrance zählen zu den Opfern, ebenso das Landwirtschaftsministerium von Chile, die Universität Newcastle und ein NASA-Contractor.
Welche Variante eingesetzt wurde, ist nicht bekannt, aber die Kriminellen gehören zur neuen Form von Erpressern: Wenn kein Lösegeld gezahlt wird, publizieren die Kriminellen die kopierten Dateien, um das Opfer staatlichen Bussgeldern, Klagen und dem Risiko auszusetzen, dass der Angriff als Datenverletzung eingestuft wird.
Der Patch wurde
laut den IT-Verantwortlichen der Klinik sofort eingespielt, aber die Angreifer machten sich zu dem Zeitpunkt offenbar bereits in den IT-Systemen breit. Die Fahnder wissen inzwischen, dass als Erstes ein "Loader" zum Launchen der eigentlichen Malware ins IT-System der Uni-Klinik eingeschmuggelt wurde. Wann dies geschah, ist noch unklar.
Offenbar gingen sie also geduldig vor, ohne allerdings zu bemerken, in welchem IT-System sie sich befanden. Jetzt werden sie nicht nur wegen eines Hacks gesucht, sondern auch wegen des Todes einer Patientin.