Die Europäische Kommission hat eine Empfehlung zur Postquantum-Kryptografie veröffentlicht. Diese soll die Mitgliedstaaten ermutigen, beim Übergang in eine Zeit, in der herkömmliche Verschlüsselungen nicht mehr ausreichend sicher wären, einen harmonisierten Ansatz zu entwickeln und umzusetzen, erklärte die Kommission Anfang April.
Fortschritte in der Quantentechnologie werden viele Vorteile bringen, es gleichzeitig aber auch böswilligen Akteuren erleichtern, auf sensible Daten zuzugreifen. Es sei von "entscheidender Bedeutung", so die Kommission, dass die Daten und die Kommunikation auch künftig geschützt werden können. Die Postquantum-Kryptografie ist eine der Lösungen.
Mit der Empfehlung der Kommission werden die EU-Länder angehalten, eine umfassende Strategie für die Einführung von Postquantum-Kryptografie aufzustellen und den Übergang mit anderen Ländern zu koordinieren. Die Migration der digitalen Infrastrukturen zur Post-Quanten-Kryptografie solle von den Ländern möglichst bald in Betracht gezogen werden, heisst es weiter. Ziel sollte ein gemeinsamer Fahrplan sein, der innert zwei Jahren vorliegen sollte.
Für eine unionsweite Umsetzung sei es wichtig, gemeinsame Normen zu entwickeln und einen Rahmen für die Ermittlung geeigneter Algorithmen zu schaffen, so die Empfehlung. Die EU beteilige sich mit der Förderung von Forschenden aktiv an der Entwicklung und Erprobung möglicher Kandidaten. Zudem werden die Länder angehalten, auf EU-Ebene mit einer NIS-Koordinationsgruppe und der Europäischen Agentur für Cybersicherheit zusammenzuarbeiten.
Die US-Behörde National Institute of Standards and Technology (NIST) prüft seit 2016 in einem Wettbewerb mögliche Algorithmen. Vergangenes Jahr erklärte die Behörde,
einige davon standardisieren zu wollen.