Finanzplatz Schweiz setzt auf KI

28. April 2025 um 12:57
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Foto: Leif Christoph Gottwald / Unsplash

Schweizer Banken und Versicherungen nutzen meist mehrere KI-Anwendungen und setzen insbesondere auch auf generative KI. Die Finma warnt vor neuen Abhängigkeiten.

Nahezu jedes zweite Schweizer Finanzinstitut hat eine Anwendung mit Künstlicher Intelligenz im Einsatz. Einer Umfrage der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma zufolge sind insbesondere Banken häufige Nutzer. Von insgesamt 187 Instituten mit Finma-Bewilligungen, die KI im Einsatz haben, fallen 100 in die Kategorie "Banks". Unternehmen aus dem Bereich "Insurance" sind es 75, die übrigen 12 Dienstleister zählen zur Kategorie "Other Institutes".
Die Finma interessierte sich in der Umfrage für den Einsatz von KI bei rund 400 Schweizer Finanzinstituten. Die Unternehmen mit KI hätten im Durchschnitt fünf KI-Anwendungen in Betrieb und weitere neun in der Entwicklung. 91% davon setzten auf generative KI wie Chatbots. Jedes zweite dieser Institute hat den Angaben zufolge eine explizite KI-Strategie. Weitere 25% der 400 Befragten planen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den nächsten drei Jahren.

Abhängigkeit von Big Tech

Dem Regulator zufolge steige mit dem vermehrten Einsatz von KI auch die Abhängigkeit von Big-Tech-Anbietern. Denn laut der Umfrage setzten die meisten Institute nicht nur auf eigene Entwicklungen, sondern nutzten zusätzlich externe Dienstleister. In kleineren Instituten kämen häufig ausschliesslich extern entwickelte Anwendungen zum Einsatz. Die Finma mahnt, dass die Auslagerung kritischer Funktionen an Drittanbieter eine zentrale Quelle für operationelle Risiken im Finanzsektor sei.
Bei aller Euphorie über die Chancen von KI weist die Finma auch auf die Grenzen hin. Die Nutzung neuer Technologien auf dem Schweizer Finanzmarkt müsse im regulatorischen Rahmen erfolgen. Die Behörde verfolge deshalb auch bei KI den Ansatz: "Same business, same risks, same rules."

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