Google lässt Gemini keine Bilder von Personen mehr machen

23. Februar 2024 um 15:08
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So stellte sich Gemini einen englischen König aus dem Mittelalter vor. Quelle: 'Ars Technica'

Diversität ist gut, aber Gemini scheint es damit etwas übertrieben zu haben.

Gemini, Googles Nachfolger von Bard, kann wie schon der Vorgänger nicht nur KI-gestützt Texte, sondern auch Bilder generieren. Google hat diese Funktion aber nun stark eingeschränkt und lässt es gegenwärtig nicht mehr zu, dass User mit Gemini Bilder von Personen erzeugen können. Die Massnahme soll vorübergehend sein und bald wieder aufgehoben werden, wenn der Grund für die Pause behoben ist.
Dieser Grund ist, dass sich viele Anwenderinnen und Anwender darüber beklagt haben, dass Gemini für bestimmte Abbildungen unpassende Charaktere verwendet hat. Dabei geht es insbesondere um Bilder, die historische Szenen zeigen sollten.
In diesen hat Gemini etwas zu viel Kreativität walten lassen. Jemand wollte beispielsweise von der Google-KI US-Senatoren aus dem 19. Jahrhundert generieren lassen und erhielt Bilder einer dunkelhäutigen Frau, eines asiatischen Mannes, einer Frau offenbar indischer Herkunft und eines US-Ureinwohners. Unter deutsche Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg mischten sich dunkelhäutige Männer, asiatische Frauen und andere. Und aus einem mittelalterlichen König wurde wahlweise ein Fantasy-Krieger, ein indianischer Häuptling oder eine indische Monarchin.
Nun muss Google seiner KI also beibringen, dass die Menschheit in vielen Abschnitten ihrer Geschichte Gleichberechtigung, Diversität und Inklusivität nicht wirklich hoch hielt. Ob dies die Meinung von Gemini über die Menschheit verbessern wird?
Auf jeden Fall soll dies bald geschehen und das Problem damit behoben werden, verspricht Google.

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