Oracle hat angekündigt, dass seine "Java SE Universal Subscription" geändert werden soll. Ein Hauptunterschied zum alten Modell soll gemäss verschiedenen Medienberichten darin bestehen, dass Java neu pro Mitarbeiter und nicht mehr pro Benutzer oder pro Prozessor lizenziert wird. "Kunden der bisherigen Java-SE-Subscription-Produkte erhalten weiterhin alle ursprünglichen Vorteile und können ihr Abonnement zu den bestehenden Konditionen und Metriken verlängern", hiess es vom Cloud-Anbieter.
Während Oracle ein "einfaches, kostengünstiges monatliches Abonnement" verspricht, warnen Branchenexperten gemäss 'The Register' davor, dass manche Unternehmen so jeden Monat Zehntausende von Dollar mehr für den Betrieb derselben Software bezahlen. Entsprechend wird Oracle auch eine "räuberische Lizenzierungstaktik" vorgeworfen. Besonders betroffen wären demnach Unternehmen, die Java nur in begrenztem Umfang nutzen.
Kostenexplosion für Wenignutzer
Die Umstellung würde diejenigen Unternehmen bestrafen, die jahrelang ihre Java-Nutzung minimiert haben, sagte der Chef eines amerikanischen Softwarelizenzberaters gegenüber
'The Register'. "Wir haben einen Kunden, bei dem die Kosten für Java mit der neuen Preisgestaltung um das Zehnfache steigen."
Bei einer Analyse habe man zudem festgestellt, dass die Kosten im Durchschnitt um das Zwei- bis Vierfache steigen werden. Dies sei gemäss dem Techmagazin auch darauf zurückzuführen, dass der Berater stets darauf bedacht war, die Nutzung von Oracle Java zu minimieren, um die Kosten entsprechend gering zu halten, was früher durchaus möglich gewesen sein soll.
Pflicht wird wohl kommen
Auch beim Oracle-Supportspezialisten House of Brick befürchtet man, dass trotz "bestehender Metriken und Verträge" irgendwann eine Pflicht für das neue Lizenzmodell eingeführt wird. Der CEO, Nathan Biggs, schätzt, dass ein Unternehmen mit 250 Mitarbeitern, 20 Java-Desktop-Benutzern und 8 Java Installed Processors nach dem alten Modell rund 3000 Dollar pro Jahr zahlen würde. Mit dem neuen Abonnement soll dieser Betrag auf etwa 45'000 Dollar pro Jahr ansteigen. Eine Steigerung von satten 1400%.
"Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie möglicherweise eine massive Erhöhung der Abonnementgebühren in Kauf nehmen müssen, die nur einen geringen Nutzen hat", so Biggs.