

2006: Das Jahr der Handy-Viren
29. Dezember 2005 um 13:11
Gemäss Security-Experten wird die Anzahl Handy-Viren nächstes Jahr boomen. Smartphone-Nutzer sollten sich schützen.
Gemäss Security-Experten wird die Anzahl Handy-Viren nächstes Jahr boomen. Smartphone-Nutzer sollten sich schützen.
Experten sind sich uneinig, welcher der erste, richtige Handy-Virus war und wann er das erste Mal auftauchte. Manche sprechen von "Cabir", andere von "Duts" oder "Skulls". Tatsache ist, dass es sie in weit verbreiteter Form und seit mindestens einem Jahr gibt. Der Hersteller von Antiviren-Software McAfee zählte im November 100 verschiedene Handyviren-Familien, die quasi die Testphase ("Proof of Concept") überstanden haben und ihr Unwesen treiben. Schlagzeilen machten vor allem verschiedene Versionen von Cabir, der unter anderem im vergangenen Sommer die Leichtathletik-WM in Helsinki ausnützte, um sich zu verbreiten.
Alle Handy-Viren waren anfänglich ziemlich harmlos. Es tauchten aber bald schon solche auf, die das Betriebssystem eines Smartphones lahm legen konnten oder gezielt Daten aus dem Telefon entfernten. Obwohl Hersteller von Security-Lösungen schon länger warnen, dass Handy-Viren im Vormarsch sind, wollten es bis vor kurzen nur die wenigsten glauben. Schliesslich verdienen die Hersteller daran, wenn mehr Viren im Umlauf sind.
Es lässt sich aber mittlerweile nicht leugnen, dass die Bedrohung auf dem Handy zugenommen hat. McAfee erwartet, dass nächstes Jahr 726 verschiedene Handy-Viren im Umlauf sein werden, was auf eine grössere Verbreitung von Smartphones zurückzuführen ist. Für Viren-Schreiber wird es wohl in Zukunft lukrativer, Handy-Viren zu schreiben, weil man über Mobiltelefone schneller an persönliche Daten rankommt als über PCs oder Notebooks.
Die Gefahr wird zudem durch die Tatsache erhöht, dass Antivirus-Software für Handys noch nicht so weit verbreitet ist. Im Gegensatz zu PC und Notebook werden Handys von ihren Besitzern nur unzureichend vor Angriffen geschützt. Dazu kommt, dass durch die starke Verbreitung von Java-Spielchen für Handys viele kleine Programme installiert werden, wovon viele sich als Viren entpuppen. Auch bei der Verbreitung von Handy-Viren spielt also der Faktor Mensch eine nicht unwesentliche Rolle. (mim)
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