Hamburg will mehr Open Source Software

3. Juni 2020 um 13:00
image

In der Stadtverwaltung soll künftig vermehrter OSS-Einsatz die Abhängigkeit von Herstellern reduzieren.

Nach München will auch die Verwaltung der Stadt Hamburg vermehrt auf Open Source Software (OSS) setzen. Darauf hätten sich SPD und Grüne in ihren Koalitionsverhandlungen geeinigt, wie das 'Linux-Magazin' berichtet. Um die Ziele der Digitalisierung zu erreichen, brauche die Hamburger Verwaltung die Möglichkeit, die Entwicklung zu steuern und Transparenz über eingesetzte Technologien zu schaffen, heisst es im Koalitionsvertrag.
Dazu wolle die Stadt die IT-Kompetenzen in der Verwaltung stärken. Dies heisse aber nicht, "alles neu erfinden", sondern man werde auch auf Produkte und Dienstleistungen aus der Privatwirtschaft zurückgreifen. Dies aber ohne in eine "unverhältnismässige Abhängigkeit von externen Beratern und Dienstleistern zu geraten", wird im Vertrag ausgeführt. Man habe den "Einstieg in den Ausstieg von Microsoft geschafft", sagt Farid Müller, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Partei Hamburg, auf Twitter.
Eine wesentliche Rolle spiele dabei der Einblick in den Code einer Software. Diese Transparenz sei bei OSS per se gegeben. Deshalb werde die Verwaltung verstärkt auf den Einsatz von Open-Source-Produkten setzen. Ziel sei, dass möglichst viele Anwendungen quelloffen und zwischen Verwaltungen weitergabefähig seien, heisst es im Koalitionsvertrag (PDF). 
Kürzlich hat auch die neue Regierung der Stadt München bekannt gegeben, man werde "wo immer technisch und finanziell möglich" auf offene Standards und auf Open-Source-lizenzierte Software setzen. 
Die deutschen Städte sind bei ihren OSS-Bemühungen aber nicht allein. Auch in Bern gibt es seit Jahren Bestrebungen, proprietäre Software durch OSS zu ersetzen, wenn auch nicht vollständig.  Und auch die Stadtverwaltung Rom hat 2016 entschieden, OSS einzuführen wie beispielsweise die Büro-Standardsoftware Libreoffice.

Loading

Kommentare

Mehr zum Thema

imageAbo

Ti&m entwickelt neue App für Jagd und Fischerei

Der bisherige Anbieter zieht sich zurück. Ti&m übernimmt den Betrieb, die Wartung und den Support sowie eine zukünftige Neuentwicklung.

publiziert am 16.7.2025
image

Stadt Bülach gibt der IT mehr Gewicht

Die Stadt hat ihre ICT-Strategie erneuert, eine neue Leitung für die Informatik bestimmt und zusätzliche Stellenprozente für die Weiterentwicklung der IT-Organisation geschaffen.

publiziert am 15.7.2025
imageAbo

AHV-Ausgleichsstelle braucht viel externes IT-Personal

Während der nächsten sieben Jahre kommt auf die Informatikerinnen und Informatiker der ZAS viel Arbeit zu. Externes Personal für 36 Millionen Franken soll sie dabei unterstützen.

publiziert am 15.7.2025
image

BE-Login funktioniert wieder

Der Zugang zu den E-Services und der elektronischen Steuererklärung ist im Kanton Bern wieder uneingeschränkt möglich.

publiziert am 15.7.2025