Nach München will auch die Verwaltung der Stadt Hamburg vermehrt auf Open Source Software (OSS) setzen. Darauf hätten sich SPD und Grüne in ihren Koalitionsverhandlungen geeinigt, wie das 'Linux-Magazin' berichtet. Um die Ziele der Digitalisierung zu erreichen, brauche die Hamburger Verwaltung die Möglichkeit, die Entwicklung zu steuern und Transparenz über eingesetzte Technologien zu schaffen, heisst es im Koalitionsvertrag.
Dazu wolle die Stadt die IT-Kompetenzen in der Verwaltung stärken. Dies heisse aber nicht, "alles neu erfinden", sondern man werde auch auf Produkte und Dienstleistungen aus der Privatwirtschaft zurückgreifen. Dies aber ohne in eine "unverhältnismässige Abhängigkeit von externen Beratern und Dienstleistern zu geraten", wird im Vertrag ausgeführt. Man habe den "Einstieg in den Ausstieg von Microsoft geschafft", sagt Farid Müller, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Partei Hamburg, auf Twitter.
Eine wesentliche Rolle spiele dabei der Einblick in den Code einer Software. Diese Transparenz sei bei OSS per se gegeben. Deshalb werde die Verwaltung verstärkt auf den Einsatz von Open-Source-Produkten setzen. Ziel sei, dass möglichst viele Anwendungen quelloffen und zwischen Verwaltungen weitergabefähig seien, heisst es im Koalitionsvertrag
(PDF). Kürzlich hat auch die neue Regierung der
Stadt München bekannt gegeben, man werde "wo immer technisch und finanziell möglich" auf offene Standards und auf Open-Source-lizenzierte Software setzen.
Die deutschen Städte sind bei ihren OSS-Bemühungen aber nicht allein. Auch in Bern gibt es seit Jahren Bestrebungen,
proprietäre Software durch OSS zu ersetzen, wenn auch nicht vollständig. Und auch die Stadtverwaltung Rom hat 2016 entschieden, OSS einzuführen wie beispielsweise die Büro-Standardsoftware Libreoffice.