Insel Spital wählt den neuen KISS-Anbieter

11. Dezember 2019 um 11:03
  • e-government
  • bern
  • epic
  • beschaffung
image

Die Berner Insel Gruppe hat den über 80 Millionen Franken schweren Zuschlag gefällt. Zum Zug kommt ein in der Schweiz bekannter US-Anbieter.

Die Berner Insel Gruppe hat den über 80 Millionen Franken schweren Zuschlag gefällt. Zum Zug kommt ein in der Schweiz bekannter US-Anbieter.
Die Insel Gruppe hat einen Anbieter für ein neues Klinikinformations- und Steuerungssystem (KISS) gefunden. Der Zuschlag wurde an das amerikanische Unternehmen Epic erteilt. Das Volumen des Auftrags beläuft sich auf knapp 83 Millionen Franken. Epic hat sich gegen einen weiteren Anbieter durchgesetzt. Der Vertrag läuft ab Februar 2020 für acht Jahre und kann um weitere acht Jahre verlängert werden.
Die Insel Gruppe umfasst sechs Standorte im Kanton, behandelt nach eigenen Angaben jährlich rund 500'000 Patienten und beschäftigt über 10'000 Mitarbeitende. Gemäss Ausschreibung wurde ein hoch integriertes Gesamtsystem gesucht, mit dem alle internen und externen Prozesse der Gruppe im Kontext der medizinischen Leistungserbringung abgedeckt werden können. Auch die Bereiche Forschung und universitäre Lehre seien zu unterstützen.
Die Plattform solle ausserdem auf einer homogenen technologischen Basis aufbauen: "Komplexe, aus verschiedenen integrierten Produktteilen oder Technologien bestehende Lösungen werden von der Insel Gruppe nicht befürwortet", hiess es in der Ausschreibung.
Auch Luzerner Spital setzt auf Epic
Bei Epic handelt es sich um einen 1979 gegründete, auf Klinik-Informationssysteme spezialisierten Software-Anbieter mit Sitz in Verona im US-Bundesstaat Wisconsin. Das Unternehmen ist auch Anbieter des KISS im Kantonsspital Luzern (LUKS). Der Zuschlag vom LUKS über fast 66 Millionen Franken wurde 2016 gefällt und das System ist in Luzern im September 2019 live gegangen.
Epic habe die Zuschlagskriterien am besten erfüllt, schreibt die Insel-Gruppe zur Begründung des Zuschlags. Dabei wurde der Preis mit 20 und die "Anforderungen an das System" mit 45 Prozent gewichtet.
Auch CMS der Insel Gruppe wird erneuert
Wie aus einem weiteren, heute publizierten Zuschlag hervorgeht, führt die Inselgruppe auch ein neues CMS ein. Der Zuschlag über 10 Millionen Franken geht an das in Österreich ansässige Unternehmen Synedra. Bei einer Betrachtung von 10 Jahren habe Synedra Information Technologies das beste wirtschaftliche Angebot und die beste Technische Lösung angeboten, so die Begründung des Zuschlagsentscheides.
Gemäss Ausschreibung suchte die Insel Gruppe ein CMS für die medizinischen Inhalte. Die Lösung soll über eine Management-Plattform für das Zugriffberechtigungs-, Daten- und Archivmanagement sowie über offene Schnittstellen zur Anbindung externen Komponenten sowie Logik zu Anreicherung von Metadaten und Klassifizierungen verfügen. Mit dem nach MDR/MDD zertifizierten Medizinprodukt solle den klinischen Mitarbeitern alle medizinischen Inhalte (Bilder, Dokumente, Biosignale, Videos, Audiodateien etc.) der Insel Gruppe anwenderfreundlich, bedarfsgerecht und im korrekten Kontext (Patient und Fall) auf einer zentralen Plattform zur Verfügung gestellt werden, so die weiteren Anforderungen. (kjo)

Loading

Mehr zum Thema

image

Bundes-IT räumt beim Service Management auf

Diverse Ämter der Bundesverwaltung setzen auf eine veraltete Software für das IT Service Management. Zwei Anbieter sollen beim Übergangsbetrieb und der Migration helfen.

publiziert am 5.2.2025
image

Als erster Kanton startet St. Gallen wohl bald mit E-Collecting

Ab 2026 soll ein Pilotprojekt die elektronische Unter­schriften­sammlung ermöglichen. Die Technologie kommt von Abraxas.

publiziert am 4.2.2025
image

Kanton Zürich sucht Security-Expertise

Ein Expertenpool soll das Amt für Informatik bei der Umsetzung der Informations­sicherheitsrichtlinien unterstützen. Es geht um bis zu 7000 Arbeitstage.

publiziert am 4.2.2025
image

Wie geht es mit der Gerichtssoftware Juris weiter?

Vor einem Jahr wurde Juris von Abraxas an Logobject verkauft. An einem Event zeigte der neue Besitzer, wie er die veraltete Soft­ware­lösung weiterentwickeln will.

aktualisiert am 4.2.2025