

Kommission will mehr Gleichstellung in der Digitalisierung
1. Juli 2021 um 13:56Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt. Die Konsequenzen sollten vermehrt aus Geschlechterperspektive untersucht werden, fordert eine Kommission vom Bundesrat.
Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen (EKF) fordert den Bundesrat auf, in der "Strategie Digitale Schweiz" die Geschlechterperspektive explizit zu berücksichtigen.
Die Strategie wurde 2018 zusammen mit einem Aktionsplan verabschiedet und wird alle zwei Jahre aktualisiert, zuletzt im September 2020.
"Die Schweiz sichert ihren Wohlstand nachhaltig und nutzt die Chancen der Digitalisierung", so eine Leitlinie im Legislaturplan 2019-2030. Die Gleichstellung von Frau und Mann gehört ebenfalls zu den Legislaturzielen. Das Problem sei, die beiden Themen würden weitgehend unabhängig voneinander betrachtet, schreibt die EKF nun.
Ist die Digitalisierung eine Chance, bestehende geschlechterspezifische Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt auszugleichen, oder wird sie diese noch verstärken? Das ist eine der Fragen der Kommission. Bei der Durchsicht zahlreicher Berichte und Strategien von Forschungsinstituten aber auch des Bundes falle vorab auf: Die Geschlechterperspektive fliesse selten in die Analysen zur Digitalisierung ein.
Um Entwicklungen beobachten und allenfalls beeinflussen zu können, sei es "unverzichtbar, dass Digitalisierung und Gleichstellung zusammen angegangen werden", so die Kommission.
Die EKF sieht in mehreren Bereichen Handlungsbedarf. Ein Problem sei beispielsweise der anhaltend tiefe Frauenanteil in der Informatik. "Frauen müssen den digitalen Wandel mitgestalten", heisst es dazu. Da die Digitalisierung alle gesellschaftlichen Entwicklungen durchdringe, seien Gleichstellungs- und Diversitätsvorgaben unerlässlich. Es brauche deshalb verbindliche Ziele.
Ein weiteres Thema im Positionspapier der EKF ist die Weiterbildung. Berufsbilder und Kompetenzanforderungen würden sich im Kontext der Digitalisierung rasant verändern. Weiterbildung müsse deshalb für alle zugänglich sein, unabhängig von Arbeitspensum, Bildungsstand oder Familiensituation. Mit der neuen Normalität des "lebenslangen Lernens" müssten insbesondere auch Teilzeitarbeitende – heute vorab Frauen – besseren Zugang zu Weiterbildungen erhalten.
Ferner weist die Kommission auf die Plattformökonomie hin, die rasant Einzug in typisch weibliche Arbeitsfelder wie die Betreuungs- und Reinigungsbranche halte. Soziale Sicherheit müsse auch bei Plattformarbeit garantiert werden. In vielen Fällen würden heute Arbeitnehmende über Plattformen Dienstleistungen zu schlechteren Konditionen erbringen, als es in regulären Arbeitsverträgen rechtlich möglich wäre. "Diesen Trend gilt es zu korrigieren", schreibt die EKF.
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