Die Regierung verwies in einer ersten Antwort auf die gescheiterten OS-Projekte in Solothurn sowie der Stadt München und hielt zudem fest, dass man im Kanton ausserdem bereits einige OS-Lösungen einsetze. Die Regierung hat aber anlässlich des parlamentarischen Vorstosses die IT-Strategie überarbeiten lassen und nun einen Bericht dazu veröffentlicht.
Er enthält wenig Überraschendes: Künftig will die Regierung auf einen Mix aus proprietären Lösungen und Open-Source-Software setzen. So heisst es: "Bei Softwareentwicklungen durch Dritte soll dabei die Herausgabe des Quellcodes verlangt werden. Offene, von Lieferanten/Plattformen unabhängige Lösungen sind zu bevorzugen." Zudem nennt die Regierung unter anderem mit CAMAC, einer Web-Applikation zur Verwaltung von Baugesuchen, sowie UReC zur elektronischen Verfahrenskoordination, Open-Source-Lösungen, die im Innerschweizer Kanton im Einsatz stehen.
Ein kompletter Umstieg auf Open Source sei aber unter den Aspekten Funktionalität, Stabilität und Wirtschaftlichkeit weder sinnvoll noch zweckmässig. Die Einsparungen an Lizenzkosten müsse man etwa durch Supportverträge mit Open-Source-Fachleuten relativieren, heisst es im Bericht aus Uri. "Zudem verhindern die hohen Investitionen, die zum Aufbau der OSS-Plattformen, zum Wissensaufbau der Mitarbeitenden und zur Migration von Vorlagen und Dokumenten notwendig sind, über einen längeren Zeitraum einen 'Return on Investment'", heisst es weiter.
Auch verweist man auf die besonderen Anforderungen von Fachapplikationen, die Gewohnheiten von Anwendern sowie auf gemeinsame Beschaffungen mit anderen Kantonen. Dies seien Hindernisse für einen reinen OS-Ansatz. In Uri lässt man sich indes alle Türen einen Spalt offen und hält fest: Es "soll der eingeschlagene IT-Weg, offen für neue Ideen und Technologien, weiterverfolgt werden." Man müsse das Potenzial von Open-Source-Software von Fall zu Fall und zum Zeitpunkt eines anstehenden Informatikbedürfnisses evaluieren und beurteilen. (ts)