

Smart-City: In der Schweiz kein Fremdwort, aber…
28. Januar 2021 um 15:24Der Swiss Smart City Survey zeigt: Die Aktivitäten beschleunigen sich langsam. 23 Städte haben eine ausgearbeitete Strategie.
In Sachen Smart City besteht hierzulande offensichtlich noch viel Nachholbedarf. Obwohl sich mit Zürich und Genf 2 Schweizer Städte auf dem weltweit erhobenen "Smart City Index" in den Top 10 befinden, können in der Schweiz nur 23 Städte überhaupt eine Smart-City-Strategie vorweisen und 7 sind dabei eine zu erstellen. Das ist dem erstmals vorgelegten "Swiss Smart City Survey" zu entnehmen. Daran beteiligten sich 84 der 171 Städte, also Ortschaften mit mehr als 10'000 Einwohnern.
Die organisatorische Ausgestaltung von "intelligenten" Städten innerhalb der Stadtverwaltungen sei noch gering, halten die Studienverantwortlichen der ZHAW School of Engineering fest. Dort ist der Survey unter anderem mit Unterstützung der Branchenverbände, des Bundesamts für Energie, dem Städteverband und diversen Unternehmen entwickelt worden und soll nun alle 2 Jahre erscheinen.
Neben der geringen strategischen Vorbereitung hat die Studie 329 Projekte gezählt. Deren Anzahl hat sich laut ZHAW seit 2016 vermehrt. Sie verteilen sich auf 9 Kategorien, die in einem sogenannten Smart City Wheel abgebildet worden sind: Smart-Governance, -Environment, -Economy, -People, -Mobility, -Enabler, -Infrastructure, -Data und Smart-Living. Im Rahmen dieser Kategorien nahmen die Städte anhand einer Palette von konkreten Indikatoren eine Selbstbeurteilung ihrer Smart City-Entwicklung vor.
Dabei setzt die Studie auf folgende Definition einer intelligenten Stadt: "Dank Digitalisierung, Vernetzung, Partizipation und Effizienz kann sie zu mehr Lebensqualität sowie Nachhaltigkeit beitragen und den Ressourcenverbrauch reduzieren". Laut ZHAW sei das "der Tenor der befragten Städte".
Der mit 98 Projekten grösste Bereich ist in den teilnehmenden Städten der Sektor "Smart Governance". Er umfasst laut Studie unter anderem Stadt-Apps und Chatbots für den Zugang zu verwaltungsrelevanten Informationen und Angebote wie Stadtmelder, eBau für digitale Baubewilligungen oder eUmzug, um Umzugsmeldungen schalterfrei durchzuführen.
76 Projekte sind dem Bereich "Smart Energy and Environment" zugeordnet, mit dem oft genannten Projekt der Zertifizierung als Energiestadt. Zudem gehören Projekte zur Förderung der erneuerbaren Energien dazu, die Photovoltaik-Projekte wie etwa eine Solar Community umfassen, heisst es weiter. Hierher gehören aber auch Projekte zur Ressourcenschonung "in den Teilbereichen Smart Grids, Smart Metering, Smart Lighting und Wärmeverbünde", so die ZHAW.
Ein dritter grösserer Sektor adressiert mit 68 Projekten das Thema "Smart Mobility". Diverse Städte arbeiten an Konzepten "für effizientere sowie dekarbonisierte Mobilitätssysteme". Dazu zähle auch ein Ausbau "der existierenden Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs sowie der Elektromobilität, dem Ausbau von Fahrradwegen und der Integration von Mikromobilitätssharing".
Interessant ist, dass "Smart-City-Projekte überwiegend innerhalb der Verwaltung, von den Energieversorgern oder der Politik angestossen werden", wie es weiter heisst. Orientieren würden sie sich bei der Definition von Entwicklungs- oder Strategiezielen "vor allem an anderen Städten im In- und Ausland wie Winterthur oder Wien sowie an Zertifizierungen wie dem Energiestadt-Label", so Studienleiter Vicente Carabias-Hütter.
Schon jetzt würden bei vielen Smart-City-Themen Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten. Allerdings wünschten sie sich "weitere Unterstützung vor allem vom Bund und von den Kantonen".
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