Supply-Chain-Hack: "Audit fand keine Spionage-Chips bei Super Micro"

11. Dezember 2018 um 15:22
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Die Aufregung war gross, als 'Bloomberg'-Journalisten im Oktober meldeten, man habe auf Super-Micro-Motherboards sowie bei Apple und Amazon chinesische Spionage-Chips gefunden.

Die Aufregung war gross, als 'Bloomberg'-Journalisten im Oktober meldeten, man habe auf Super-Micro-Motherboards sowie bei Apple und Amazon chinesische Spionage-Chips gefunden. Super Micro hatte den Verdacht eines Supply-Chain-Hacks von Anfang an bestritten und gibt nun in einem Kundenbrief die Resultate eines externen Audits bekannt.
Bei der Untersuchung seien keine verdächtigen Spionage-Chips gefunden worden, so der Brief. Es sei ein repräsentativer Ausschnitt von Motherboards getestet worden, darunter im 'Bloomberg'-Artikel genannte Modelle sowie solche, die im Artikel genannte Kunden gekauft hätten. Damit sind wohl Apple und Amazon gemeint. Es habe eine "gründliche Untersuchung" stattgefunden und es seien diverse Funktionstests durchgeführt worden.
Sowohl im Design wie in der Software sei absolut nichts Verdächtiges gefunden worden. Details zu den Untersuchungsmethoden sind keine genannt und ebensowenig, welche externen Spezialisten diese durchführten. Die Agentur 'Reuters' schreibt unter Berufung auf eine mit der Untersuchung vertraute Person, es handle sich um Nardello & Co. Die Firma bietet unter anderem Computerforensik.
Apple und Amazon hatten von Anfang an bestritten, sie hätten gehackte Hardware im Einsatz. Auch wurden weder von Regierungen noch von Privatfirmen verdächtige Funde gemeldet. Allerdings stehen auch die News-Journalisten von 'Bloomberg' bis heute zu ihren Recherchen. Auf Anfrage vom 'Wall Street Journal' gab 'Bloomberg' keine weiteren Antworten.
Der Aktienkurs von Super Micro war nach den Enthüllungen um rund 40 Prozent gefallen und hat sich bis heute nicht völlig erholt. Heute stiegen sie um 0,2 Prozent. (mag)

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