Schweizer ICT-Branche blickt verunsichert ins neue Quartal

29. März 2023 um 14:26
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Judith Bellaiche, Geschäftsführerin. Foto: Swico

Die ICT-Branche hat mit der geopolitischen Lage und der Inflation zu kämpfen. Insbesondere der Consulting-Bereich musste im Vergleich zum letzten Index einstecken.

Die Stimmung in der Schweizer ICT-Branche ist etwas abgekühlt. Im aktuellen ICT-Index blickt der Branchenverband Swico vorsichtiger ins neue Quartal als noch in den letzten Erhebungen. Der Gesamtindex ist um 5,6 Punkte auf 114,74 Punkte gesunken, liegt damit aber immer noch deutlich im Wachstumsbereich.

Consulting sackt ab

Das Segment Software weist mit 126,8 Punkten den höchsten Index-Wert auf. Auf Platz 2 kletterte der Bereich IT-Services mit einem Plus von 7,4 Punkten (insgesamt 122,2). Anschliessend folgt IT-Technologie mit 114,7 Punkten (-0,3). Consulting (108,8) sackte gänzlich ab und wurde durch den Verlust von rund 10 Punkten sogar vom Podest gestossen.
Die Bereiche zeigen sich in Sachen Auftragseingang, Umsatz und der Bruttomarge optimistisch. Die Branche erwartet weiterhin ein rentables Wachstum.
Ausserdem erwarte man einen wachsenden Personalbestand sowie eine leicht positive Entwicklung in der Konjunktur. "Alle Bereiche bemühen sich weiter, ICT-Fachkräften zu rekrutieren und Mitarbeitende zu binden", schreibt Swico.
Die geopolitische Situation und die wirtschaftliche Lage hinterlassen in der ICT-Branche aber Spuren. Alle Segmente haben im 2. Quartal 2023 mit der steigenden Inflation zu kämpfen. Zudem verunsichert die tiefere Investitionsbereitschaft der Kundinnen und Kunden. Der Zuwachs an Neukunden und die Projekte steht somit weit oben auf der Prioritätenliste.
"Auch wenn die Wirtschaftslage unsicher ist, sind sich Unternehmen bewusst, dass sich Investitionen in die Digitalisierung langfristig lohnen", sagt Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico. "Sie arbeiten weiterhin an neuartigen Technologien für die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle und Produkte."

Lichtblick für Imaging/Printing/Finishing

Die Branche Consumer Electronics kann sich ein wenig erholen und leicht aufholen: Mit einem Plus von 13,3 Punkten nimmt der Bereich einen optimistischen Schreitt in Richtung Wachstumsgrenze (insgesamt 83,4 Punkten). Von der trüben Stimmung kann sich die Unterhaltungselektronik aber trotzdem nicht lösen. Die Anbietenden rechnen mit einem Rückgang in der Auftragslage.
Für das Segment Imaging/Printing/Finishing gibt es jedoch einen Lichtblick. Der Indexwert liegt neu über 100 Punkte, die Branche geht im kommenden Quartal also von Wachstum aus. Auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage zeigt sich das Segment optimistisch und rechnet mit einem leichten konjunkturellen Aufschwung.
Über den Index: Der Swico-ICT-Index analysiert alle 3 Monate die Konjunkturentwicklung der Schweizer Digitalisierer in den Branchen ICT, Consumer Electronics (CE) und Imaging/Printing/Finishing (IPF). Der Index gibt Auskunft über die Geschäftsentwicklung in den Schlüsselbereichen Auftragslage, Beschäftigung, Business Performance und Dynamik. Auf der Skala entsprechen Werte über 100 Punkte einer positiven und Werte unter 100 Punkte einer negativen Stimmung.

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