Stress hält CISOs nachts wach

16. Oktober 2023 um 12:13
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Foto: Jonas Leupe / Unsplash

Laut einer Studie lässt die drohende Gefahr eines Cyberangriffs die Hälfte aller Sicherheitsverantwortlichen schlecht schlafen. Die "Always-on-Kultur" wird zum Problem.

Gemäss einer Studie des Chartered Institute of Information Security (CIISec) gibt die Hälfte aller befragten Cybersicherheitsexperten an, dass sie wegen arbeitsbedingtem Stress Mühe mit ihrem Schlaf haben. Neben der drohenden Gefahr eines Cyberangriffs auf ihr Unternehmen hält die Sorge um die wachsende berufliche Arbeitsbelastung die Arbeitnehmenden nachts wach.
Die Ergebnisse des Reports "2022/2023 State of the Profession" verdeutlichen den hohen Druck, dem Security-Verantwortliche ausgesetzt sind. Die Befragung beschränkte sich auf Personen aus Grossbritannien, die allgemeine Situation dürfte in der Schweiz aber ähnlich ausschauen. Laut CIISec wird die IT-Sicherheitsbranche "immer noch von Problemen wie Stress und Überlastung geplagt", wobei 22% der Befragten angeben, dass sie mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten.
8% der Befragten arbeiten sogar mehr als 55 Stunden pro Woche, was laut der Weltgesundheitsorganisation eine kritische Grenze zwischen sicheren und unsicheren Arbeitspraktiken darstellt. Die Geschäftsführerin von CIISec, Amanda Finch, bezeichnete die Ergebnisse als besorgniserregend und forderte Unternehmen auf, sich stärker auf die Bedürfnisse der Sicherheitsverantwortlichen zu konzentrieren.

"Always-on-Kultur" brechen

Seit langem gibt es Bedenken über arbeitsbedingten Stress und den Druck in der Security-Branche. Gemäss einer Studie von Gartner (Paywall) könnte in den nächsten 5 Jahren fast die Hälfte der CISOs und der leitenden Sicherheitsfachleute ihre Arbeitsstelle aufgrund von Stress aufgeben. Eine weitere Studie zeigt, dass die an die leitenden Mitarbeitenden gestellten Anforderungen, einige dazu veranlassen, übermässig viel zu arbeiten.
Im Juni erklärten mehrere Sicherheitsexperten gegenüber 'IT Pro', dass sich die Branche mit der "Always-on-Kultur" auseinandersetzen muss, die den Berufsstand plagt. Sie warnten davor, dass Diskussionen über psychische Gesundheit und Wohlbefinden in der Branche nur selten stattfinden, was schlussendlich zu einer negativen Arbeitskultur führt.

Immer mehr Arbeit

Neben dem Stress bei der Arbeit wurden auch die makroökonomischen Bedingungen als besorgniserregend bezeichnet. Die Befragten erklärten gegenüber CIISec, dass das derzeitige Wirtschaftsklima zu zusätzlichen Risiken für Unternehmen führen wird und bereits geführt hat. Mehr als drei Viertel der Befragten fürchten sich vor Betrugsversuchen und 58% sehen eine Bedrohung durch Insider als ihre Hauptsorge.
Weniger besorgt waren die Fachleute hingegen über die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, so der Report. Die Sicherheitsexperten gaben trotz der anhaltenden Herausforderungen einen positiven Ausblick auf die Branche und die Möglichkeiten in diesem Bereich. Fast 80% der Befragten gaben an, dass sie "gute" oder "ausgezeichnete" Karriereaussichten haben, und mehr als 80% sagten, dass die Security-Branche "wächst" oder "boomt".
Laut Amanda Finch vom Chartered Institute of Information Security bedeutet die aktuelle Bedrohungslage, dass die Sicherheitsbranche mehr oder weniger "rezessionssicher" ist, da sicherheitsrelevante Fähigkeiten in Unternehmen aller Grössenordnungen immer wichtiger werden.

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