

Vor 3 Jahren: Microsofts faltbares Handy-Desaster kommt auf den Markt
15. September 2023 um 09:15Das Surface Duo war nicht mehr als eine Episode im Drama von Microsofts Smartphone-Ambitionen. Vor wenigen Tagen erst wurde das Support-Ende verkündet.
Am 10. September 2020 erfolgte der Paukenschlag: Microsoft warf sein Android-Telefon Microsoft Surface Duo auf den US-Markt. Und wollte von den Kundinnen und Kunden gerne 1399 Dollar für das Gerät. Der Clou sollte das 360-Grad-Scharnier für die beiden 5,6-Zoll-Bildschirme sein.
Microsoft versprach sich viel vom dünnen und leichten Klapphandy. Die Bedenken von externen Smartphone-Kennern wurden früh formuliert: Reicht der Akku für die beiden Bildschirme? Ist es nicht zusammengeklappt doch recht klobig in der Hosentasche? Ist der Doppelbildschirm nicht sehr unintuitiv für die Touchscreen-Bedienung?
Die Fragen der Bedenkenträger, die sich bald zu Kritikern mauserten, haben einen Sargnagel getrieben. Softwareprobleme, Anwenderärger und der sehr hohe Preis dürften dem Gerät aber den Rest gegeben haben. Auch Preissenkungen auf bis zu 409 Dollar konnten das nicht verhindern, und dennoch produzierte Microsoft eine zweite Version.
Es blieb nicht mehr als eine Episode in der Katastrophengeschichte des Smartphones-Geschäfts von Microsoft. Der Konzern hatte zuvor jahrelang versucht, mit einem eigenen mobilen Betriebssystem namens "Windows Phone" dem iPhone und Android-Smartphones Paroli zu bieten. Auch das lief nicht besonders gut.
2013 kaufte Microsoft Nokias Handy-Geschäft, um Windows Phone doch noch im Markt zu verankern. Die Akquisition geriet zu einem finanziellen Desaster in Milliardenhöhe, tausende Mitarbeiter verloren ihre Jobs. Das Nokia-Investment wurde mit dem Ausstieg aus dem Smartphone-Markt vollkommen abgeschrieben.
Vor wenigen Tagen wurde das endgültige Aus des Microsoft Surface Duo verkündet, der Support wird eingestellt. Das Gerät werde als das am schlechtesten unterstützte Premium-Android-Telefon aller Zeiten in die Geschichte eingehen, schrieb einer der frühen Kritiker in der Grabesrede. Auf dem teuren Gerät sei nie eine aktuelle Version von Android gelaufen.
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