2020 hat SAP das Ende des Mainstream-Supports für ECC 6.0 und andere Business-Suite-7-Applikationen auf 2027 angesetzt. Verlängerten Support für die On-Premises-Applikationen soll es mit einem Aufpreis noch bis 2030 geben. Dabei ist SAP bis heute geblieben.
SAP möchte, dass seine Kunden auf seine Cloud-Lösung S/4Hana umsteigen. S/4Hana wurde mittlerweile vor über neun Jahren lanciert. Trotzdem habe laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner weltweit immer noch über 60% aller SAP-Kunden die Migration noch nicht vollzogen. Die Mehrzahl habe sich noch nicht einmal für einen Zeitpunkt entschieden. Bis 2030, wenn der verlängerte Support ablaufen soll, werden deshalb immer noch 40% nicht umgestiegen sein, schätzt Gartner.
Umstieg auf Support durch Drittunternehmen?
Laut dem Marktforscher sind diese Kunden nicht einfach widerspenstig. Gespräche mit ihnen hätten ergeben, dass sie schlicht immer noch keinen geschäftlichen Vorteil in der Migration auf S/4Hana sehen. Das drohende Supportende wäre für diese Kunden der einzige Grund für den Umstieg. Eine Alternative wäre für solche Unternehmen aber auch, den Support von Drittunternehmen statt von SAP zu beziehen, was auch viele erwägen würden.
Obwohl es von SAP noch keine Signale in diese Richtung gibt, glaubt Gartner, dass der ERP-Anbieter das Supportende aus diesem Grund doch noch hinauszögern könnte. Mit Kunden, die auf die Cloud umsteigen, kann SAP mehr verdienen als mit On-Premises-Kunden. Wenn diese allerdings in grösserer Zahl auf Third-Party-Support umsteigen, könnten seine Gewinne stattdessen sogar geschmälert werden. Support-Abonnements seien ein sehr lukratives Geschäft für SAP, so Gartner. Es sei darum durchaus wahrscheinlich, dass SAP seine Support-Deadlines und seine Cloud-Migrationsstrategie noch einmal überdenken werde. Und dies sei auch genau, was sich viele der zaudernden Kunden erhoffen.