Mit rund einem Monat Verspätung hat der schlingernde französische Tech-Konzern Atos seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 präsentiert. Dabei lesen sich die Finanzergebnisse wie eine Horrorgeschichte: Der Umsatz fiel um 5,1% auf etwas unter 10,7 Milliarden Euro. Gleichzeitig wurden Verluste im Umfang von 3,4 Milliarden Euro gemeldet. Das wiederum führte dazu, dass die Schuldenlast von Atos ein Rekordhoch von über 2,2 Milliarden Euro erreichte.
Der Konzern
kämpft derzeit um sein Vermächtnis. Atos hat Mühe mit der Refinanzierung seiner Schulden. Anfang Februar hat einer der grössten Gläubiger des Konzerns angekündigt, dass er sich aus den Geschäften mit dem Tech-Konzern wohl
zurückziehen werde. Zudem gibt es immer wieder Verhandlungen über den Verkauf von Teilen des Unternehmens.
Die Sparte Tech Foundations (Outsourcing), deren Übernahme durch den
tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky gescheitert ist, ging um 1,7% zurück. Der Bereich Eviden (Big Data, Sicherheit und digitale Dienstleistungen) verzeichnete ein organisches Wachstum von 2,9%. Immerhin ein kleiner Lichtblick in den rabenschwarzen Geschäftszahlen des Konzerns. Allerdings ist auch der Verkauf der Sparte Big Data und Security (BDS) an den Luftfahrtkonzern
Airbus kürzlich gescheitert. Refinanzierung muss gesichert werden
Nachdem die Verhandlungen über die beiden Übernahmen geplatzt sind, liegen die aktuellen Prioritäten von Atos jetzt auf den Verhandlungen über die Schulden mit den zahlreichen Gläubigern. "Die Gesellschaft ist in ein einvernehmliches Schlichtungsverfahren eingetreten", heisst es dazu. Ziel dieses Verfahrens sei es, die Restrukturierung der Finanzschulden zu bewerkstelligen.
Bis Juli dieses Jahres soll eine gütliche Lösung mit den Gläubigern erzielt werden. Atos gibt die Hoffnung nicht auf: Auch ein Programm zur Veräusserung von Vermögenswerten in nicht näher genannten Umfang steht zur Diskussion. Nach der Bekanntgabe der Finanzergebnisse fiel die Aktie des Konzerns um fast 7%.