Der Stadtrat der Gemeinde Brugg im Kanton Aargau möchte die Informatik der Stadt auslagern. Zuerst muss aber das Projekt aufgegleist werden. An der Einwohnerratssitzung vom 26. Januar will der Stadtrat einen Projektierungskredit von 70’000 Franken beantragen. Er hofft, dass man im laufenden Jahr so weit kommt, dass er dem Stadtparlament bis im Januar 2025 einen geeigneten Outsourcing-Partner sowie einen Kreditantrag für die Umsetzung der Auslagerung bis Mitte 2025 zum Beschluss unterbreiten kann.
Die IT-Abteilung von Brugg verwaltet gegewärtig 190 User mit 100 Thin Clients und 42 Fat Clients an 10 Standorten mit Glasfaser und Kupferverbindungen.
Die FDP, die GLP, die Mitte und die Grünen sind für diesen Vorschlag, berichtet das 'Badener Tagblatt'. Es sei richtig, externe Unterstützung zu holen, um die Kriterien für eine gute Ausschreibung zu definieren, um später nicht teure Verzögerungen erleben zu müssen, so beispielsweise die FDP. Allgemein hoffen diese Parteien, dass das Outsourcing für bessere Sicherheit, bessere Arbeitsinstrumente für die Verwaltungsmitarbeitenden und eine schnellere Digitalisierung sorgen wird.
Opposition von SVP und SP
Die SVP und die SP allerdings wollen den Kredit laut 'Badener Tagblatt' ablehnen. Den beiden politisch eigentlich auf unterschiedlichen Seiten des Spektrums angesiedelten Parteien geht es laut dem Bericht um die gleichen Hauptpunkte: Eine ICT-Kooperation mit den grossen Aargauer Städten Aarau und Baden sowie den Einbezug der Schul-Informatik.
Aus der Sicht der SP wäre es sinnvoll, "einen Anschluss an den Zusammenschluss der ICT der Städte Aarau und Baden, das IZAB, vertieft zu prüfen". Zudem wäre es für die SP wünschenswert, die ICT der Schule gemeinsam mit derjenigen der Stadtverwaltung auszulagern, berichtet die Badener Lokalzeitung.
Der SVP-Fraktionspräsident Stefan Baumann fordert das Gleiche, aber mit etwas härteren Worten. Er schreibe von Kopflosigkeit und Überforderung und dass sich die SVP frage, ob die Mitarbeiter beim Outsourcing-Prozess einbezogen wurden, so das 'Badener Tagblatt'. Denn es sei schleierhaft, "wieso man sich nicht an bestehende Lösungen (Baden, Aarau) anhängt, was garantiert viel billiger und vor allem viel einfacher wäre". Und er kritisiere, dass dies nicht einmal abgeklärt werden soll.