Chips: China kritisiert Export-Be­schränkungen der USA

14. Oktober 2022 um 13:51
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Blick auf das Capitol in Washington. Foto: Jorge Alcala / Unsplash

Die USA begründen die Einschränkungen mit nationalen Sicherheits­interessen. China kritisiert den Schritt als willkürlich und schlecht für die Welt­wirtschaft.

Die chinesische Regierung hat neue Beschränkungen der USA für die Lieferung von hochmodernen Halbleitern oder Ausrüstung zur Herstellung solcher Chips nach China scharf kritisiert. Die US-Regierung hatte vor einer Woche Exportlizenzen eingeführt.
"China lehnt es entschieden ab, dass die USA nationale Sicherheitskonzepte und Exportkontrollen missbrauchen, um chinesische Unternehmen zu blockieren", sagte Aussenamtssprecherin Mao Ning vor der Presse in Peking. Willkürlich aus politischen Gründen Beschränkungen zu erlassen, untergrabe industrielle Lieferketten und schwäche die anfällige Weltwirtschaft nur weiter.

Unternehmen müssen Exportlizenzen beantragen

Nach den vor einer Woche erlassenen Regelungen des Washingtoner Handelsministeriums müssen für die Lieferung von Chips, die mit Software oder Anlagen aus den USA gebaut wurden, Exportlizenzen beantragt werden. Beschränkt wird auch die Lieferung von Anlagen mit US-Technologie. Die weit gefassten Beschränkungen erstrecken sich auch auf US-Bürger, die die Entwicklung oder Herstellung von Chips unterstützen, die unter die Vorschriften fallen.
Ihr Vorgehen begründet die US-Regierung unter anderem mit nationalen Sicherheitsinteressen und der Gefahr, dass fortschrittliche Chips in Ausrüstung des chinesischen Militärs oder Überwachungssystems zum Einsatz kommen könnten. Chinesische Kritiker sehen aber eine breitere Strategie der USA dahinter, Chinas technologischen Fortschritt bremsen und die eigene Halbleiter-Industrie fördern zu wollen.

Halbleiter für KI- und Supercomputer-Anwendungen

Grosse Halbleiter-Produzenten wie TSMC oder Samsung aus Südkorea haben nach unbestätigten Presseberichten bereits einjährige Ausnahmeregelungen von den neuen Vorschriften erhalten. TSMC-Chef C.C. Wei hatte am 13. Oktober in Taipeh bei einer Investorenkonferenz berichtet, dass er die Auswirkungen auf das Geschäft des Herstellers in China für begrenzt hält. Es gehe eher um hochmoderne Chips, besonders für Künstliche Intelligenz oder Supercomputer-Anwendungen.

"Wachsende Isolation"

"Die wachsende Isolation ist eine schlechte Nachricht für chinesische Unternehmen in Bereichen wie Rechenzentren, Künstliche Intelligenz und autonomes Fahren, die hochtechnologische, starke Chips erfordern", schrieb das renommierte chinesische Wirtschaftsmagazin 'Caixin'.
Es sei ein weiterer Versuch der Regierung von US-Präsident Joe Biden, die Halbleiter-Lieferketten für China "abzuwürgen". Seit die USA mit ähnlichen Beschränkungen schon 2020 gegen den chinesischen Telekom-Riesen Huawei vorgehen, hat das Land seine Bemühungen verstärkt, bei Halbleitern stärker auf eigenen Füssen zu stehen.

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