Cisco möbelt Lösung für Cloud-App-Security auf

23. Juni 2023 um 07:48
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Vijoy Pandey, Senior Vice President von Outshift by Cisco. Foto: zVg

Cisco tüftelt an neuen Lösungen für generative KI oder App-Security in der Cloud. Im Gespräch erklärte der Verantwortliche, welche Bereiche besonders interessant sind.

Seine Organisation sei "ein Startup innerhalb von Cisco", sagte Vijoy Pandey in einem Gespräch am Rande der Kundenmesse Cisco Live. Ziel sei es, Innovationen auf den Markt zu bringen – Technologien für die Kundenbedürfnisse von morgen. Bis vor wenigen Wochen hiess die Organisation von Pandey noch "Emerging Technologies & Incubation" (ET&I), neu tritt sie als Outshift auf.
Das Rebranding trage etwas zum Gefühl der Unabhängigkeit bei – auch wenn man die ganze Power von Cisco im Rücken habe, erklärte der Outshift-Chef. Seine Teams würden auch nicht an den gleichen Zielen gemessen, wie andere im Konzern. "Uns werden keine Umsatzziele vorgegeben", so Pandey weiter. Ziel sei es, durch Forschung und Beiträgen zu Open-Source-Projekten neue Technologien für das Cloud-Umfeld zu entwickeln. Im Fokus stehen laut dem Outshift-Verantwortlichen Probleme, die mehr oder weniger alle in der Branche betreffen.

Herausforderungen von KI und Edge

Eines dieser Probleme entstehe durch generative KI. Unternehmen müssen es schaffen, KI-basierte Services bereitzustellen, die sicher, fair und transparent sind, erklärte Pandey. Es gebe auch offene Fragen rund um die Konsistenz des generierten Outputs von generativer KI und Herausforderungen bezüglich der Kosten.
Ein weiteres Beispiel sieht er am Netzwerkrand: Im Einzelhandel oder der Produktion gebe es viel Potenzial, um mit Machine Learning Einblicke in die Systeme zu gewinnen oder Services zu entwickeln. Häufig aber fehle es diesen Unternehmen an IT-Know-how, es brauche Lösungen, die einfach zu implementieren und zu bedienen sind.

App-Security in einer Hybrid- und Multi-Cloud-Welt

Eine immer grössere Herausforderung für Unternehmen werde es, Apps in Multi- oder Hybrid-Cloud-Umgebungen sicher zu betreiben. Der Konzern sieht mit Schnittstellen, Open Source und SaaS eine wachsende Angriffsfläche. Adressieren will das Unternehmen dieses Problem mit Panoptica. "Sicherheit von 'Code to Production' müsse das Ziel sein, so Ciscos Strategiechefin Liz Centoni. Vorgestellt hat Cisco Panoptica vor rund einem Jahr. Die Lösung unterstütze Kunden dabei, Cloud-native Anwendungen zu sichern und Risiken zu priorisieren.
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Liz Centoni ist Chief Strategy Officer von Cisco. Foto: zVg.
Im Herbst 2023 erhält Panoptica eine Reihe neuer Features, wie das Unternehmen an seiner Kundenmesse ankündigte. Dazu gehören mit CI/CD-Security unter anderem die Möglichkeit, Governance-Regeln über den gesamten Lebenszyklus durchzusetzen; Cloud Security Posture Management (CSPM) für ein kontinuierliches Monitoring von Cloud-Assets, einschliesslich Kubernetes-Clustern; Cloud Workload Protection (CWPP) für die Absicherung von VMs, Container und mehr; sowie Application und API Security für das Monitoring und die Absicherungen von internen und externen Schnittstellen.
Damit biete man die Möglichkeit, den gesamten Lebenszyklus Cloud-nativer Applikationen zu schützen, "von der Entwicklung bis zum Einsatz in verteilten Multi-Cloud-Umgebungen", sagte Ciscos Strategiechefin vor Medien. Mit der Integration von Panoptica in die Full-Stack-Observability-Plattform von Cisco sorge man zudem für Echtzeit-Transparenz zur Priorisierung von Geschäftsrisiken.
Panoptica könne aber auch als eigene Lösung bezogen werden, erklärte Pandey. Dies sei Teil der Strategie von Outshift: Kunden könnten die Lösungen des Inkubators als Teil von grösseren Cisco-Suiten nutzen, müssen aber nicht.
Interessenbindung: Das Gespräch und die Pressekonferenz fanden im Rahmen der Cisco Live in Las Vegas statt, zu der die Autorin vom Hersteller eingeladen wurde (Flug, Hotel).

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