Cyberangriff auf die Uni Zürich

3. Februar 2023 um 09:06
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Foto: Manfred Richter / Universität Zürich

Die Angreifer scheinen äusserst professionell vorzugehen, erklärt die Zürcher Hochschule. Noch gebe es keine Hinweise, dass Daten verschlüsselt oder abgegriffen worden sind.

Die Universität Zürich (UZH) ist aktuell Ziel eines "ernsten Cyberangriffs". Wie sie erklärt, scheinen die Urheber äusserst professionell vorzugehen. Man begegne den Angriffen mit internen Mitteln sowie externer Unterstützung. Kompromittierte Accounts und Systeme seien isoliert worden, man habe Zugriffe generell erschwert.
UZH-Angehörige sind aufgefordert, die Passwörter aller Accounts zu ändern, wie aus einem auf Twitter publizierten Hinweis hervorgeht.
Bisher hat die UZH keine Kenntnisse, dass Daten verschlüsselt oder abgegriffen worden sind. Dennoch hat die Universität die relevanten Stellen über den Angriff informiert. Dabei handelt es sich laut der Mitteilung um die weiteren Hochschul- und Partnerorganisationen sowie die Datenschutzstelle und die Kantonspolizei.
"Aufgrund der getroffenen Massnahmen bestehen bisher keine Indizien für ein Eindringen in geschütztere Zonen und Systeme", meldet die UZH. Deshalb stünden die Informatik-Dienstleistungen den Universitäts-Angehörigen vorerst weiterhin zur Verfügung. Es müsse jedoch aus Sicherheitsgründen über längere Zeit mit einzelnen oder umfassenden Einschränkungen gerechnet werden.
Bildungs- und Gesundheitsinstitutionen stehen derzeit verstärkt im Visier von Cyberkriminellen. Vergangenes Jahr sagte uns der Cybersecurity-Experte Oded Vanunu im Interview, dass der Bildungs- und Wissenschaftsbereich der verletzlichste Sektor eines Landes sei.
Im deutschsprachigen Raum wurden in den letzten Monaten mehrere Hochschulen erfolgreich angegriffen. Die Angriffe führten teilweise dazu, dass die Institutionen ihre IT-Dienstleistungen über längere Zeit einstellen mussten. Die Uni Zürich macht keine Angaben dazu, wie die Angreifer in die Systeme eingedrungen sind. Die vergangenen Angriffe auf Hochschulen seien meist über die Kompromittierung mehrerer Einzel-Accounts sowie -Systeme erfolgt, heisst es dazu in der Mitteilung

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