Der Detailhändler Spar sowie die dazugehörenden TopCC-Märkte sind in der Nacht auf Freitag, 14. März, Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Systeme waren umfassend betroffen: Teile der IT-Infrastruktur und die EC-Geräte funktionierten am Freitag nicht, es konnte nur mit Twint oder Bargeld bezahlt werden. Die Schweizer Spar-Gruppe betreibt 143 Spar-Nachbarschaftsmärkte, 97 Express-Convenience-Märkte, 10 Minimärkte sowie 11 TopCC-Grossmärkte.
Ausserdem konnten Bestellungen und Wareneingänge nicht ausgelöst beziehungsweise verbucht werden. Es könne daher sein, dass einige Produkte in den Märkten vorübergehend nicht verfügbar seien, hiess es am Samstag auf der Website des Detailhändlers. Die Firma bemühe sich, den Betrieb möglichst rasch wiederherzustellen und trotz allem ein komplettes Sortiment anbieten zu können. Über den Angriff hatte zunächst der
'Blick' berichtet.
In einem Schreiben an 'Keystone-SDA' teilte der Spar-Geschäftsführer, Gary Alberts, am Samstag mit, dass in zahlreichen Läden wieder mit EC-Karten bezahlt werden könne. Zum Einsatz kamen Sumup-Geräte. Nicht betroffen gewesen vom Vorfall seien Tankstellenshops.
Die Firma habe nach Bekanntwerden des Angriffs umgehend Cyberspezialisten an Bord geholt, hiess es im Schreiben weiter. Diese würden sich einen Überblick verschaffen. Ausserdem sei Anzeige erstattet und der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte informiert worden.
"Auswirkungen erheblich"
Wie 'Blick' am Montag berichtet, halten die Beeinträchtigungen weiter an. So würden die Festnetznummern des Unternehmens nicht funktionieren. "Die Auswirkungen sind erheblich und stellen die Spar Handels AG vor eine grosse Herausforderung", erklärte die Spar-Medienstelle.
Dem Personal sei es weiterhin nicht möglich, Bestellungen und Wareneingänge auszulösen. "Die Warenauslieferung in die Märkte wurde unter grossem Einsatz der Mitarbeitenden manuell erfasst, gerüstet und ausgeliefert", teilte Spar mit. In den Zürcher Spar-Filialen seien die Regale nicht leer, auch Frischprodukte und Brot seien vorhanden, schreibt
'Blick'. Es würden jedoch einzelne Produkte fehlen, beispielsweise frische Kräuter oder Bio-Eier.
Update 11.45 Uhr: Artikel mit der aktuellen Situation ergänzt.