Das verdienen Schweizer Informatiker 2022

14. April 2022 um 12:55
  • politik & wirtschaft
  • schweiz
  • lohn
  • studie
image
Foto: Claudio Schwarz/Unsplash

Das neue "Lohnbuch Schweiz 2022" zeigt einmal mehr starke regionale Lohnunterschiede. In Zürich wird deutlich besser verdient als im Tessin.

Auf über 750 Seiten hat das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich auch für dieses Jahr wieder alle Löhne der Schweiz zusammengetragen. Rund 30 Seiten widmet das "Lohnbuch 2022" der ICT-Branche. Auffällig, wenn auch nicht neu, ist dabei einmal mehr, dass bei allen Angaben beachtet werden muss, wo die jeweilige IT-Fachkraft arbeitet. Konkret liegen die Löhne der Zürcher IT-Expertinnen und -Experten rund 7,6% über dem Schweizer Median und sogar gut 33% über den Salären, die im Tessin gezahlt werden.
Wenn im Folgenden für einige IT-Bereiche die Löhne beispielhaft angegeben werden, handelt es sich immer um die Schweizer Mediansaläre. Dazu rekapituliert das Lohnbuch im Telekom-Sektor die Gesamtarbeitsverträge (GAV) mit ihren Job-Level- und Lohnband-Einteilungen. Hier muss darauf verzichtet werden, die Löhne anhand einzelner Jobprofile kurz zu illustrieren. Nur so viel, die Telekomjobs liegen auf der untersten Lohnstufe G je nach Bandbreite im GAV zwischen rund 4330 Franken und fast 5860 Franken pro Monat, können aber im höchsten hier genannten Level D auf zwischen rund 9810 bis 13'270 Franken anwachsen.
Deutlicher lassen sich hingegen die Löhne im IT-Umfeld an Beispielen festmachen. Sie sind nach Alter und den Stufen Junior, Professional und Senior analysiert worden. Die Spannbreite der Löhne ist aber auch hier gross. So startet der ausgelernte Informatiker mit 4700 Franken Monatslohn ins Berufsleben, ITler mit einem Bachelorabschluss dürfen mit mindestens 6200 Franken rechnen und wer ein Masterstudium absolviert hat, kann laut Lohnbuch mit rund 6540 Franken (Fachhochschule) respektive gut 6920 Franken (Uni) in die Arbeitswelt starten.
Konkreter wird die breite Lohndifferenz, wenn man die Jobprofile anschaut. So verdienen beispielsweise Datenanalysten auf Stufe Junior je nach Erfahrungshorizont zwischen 5045 und 7055 Franken. Der Monatslohn steigert sich als Professional auf 7730 bis zu knapp 9500 Franken, um dann auf Stufe Senior je nach Alter auf zwischen rund 8850 und gut 10'150 Franken zu wachsen.
Netzwerkspezialisten, listet das aktuelle Lohnbuch weiter auf, verdienen auf dem untersten Juniorlevel rund 5400 Franken und erreichen als erfahrene Senior-Angestellte dann ein Medianmonatssalär von fast 9520 Franken.
Löhne über10'000 Franken sind eher selten. Erwarten dürfen solche Saläre neben ab 49-jährigen Data Scientists auch Senior-Software- oder App-Entwickler sowie Testmanager, Wirtschaftsinformatiker, Datenbankexperten und Beratungsspezialisten und Qualitätsmanager.
Abgesehen davon dürfte wenig verwunderlich sein, dass im Bereich ICT-Security mit die höchsten Löhne gezahlt werden. So erhält laut Lohnbuch 2022 der frisch in den Job startende Junior 6100 Franken und für den erfahrensten Senior-Sicherheitsspezialisten wird ein Schweizer Medianmonatslohn von rund 10'770 Franken ausgewiesen.
Nur ICT-Architekten im Enterprise-Umfeld und Projektmanager im Alter der Grauhaarigen sind mit etwas über 11'280 Franken respektive rund 11'640 noch höher bezahlt, wenn man dem jüngsten Lohnbuch Glauben schenken will.
Das "Lohnbuch Schweiz 2022" kann in Papierform oder in elektronischer Form gekauft werden. Für die IT-Löhne wurden der GAV im Telekom-Sektor sowie die Umfrage "Saläre der ICT 2021" des Verbands SwissICT verwendet. Zudem sind Informationen des Dachverbands Digitalswitzerland und der Schweizerischen Informatik Gesellschaft (SI) eingeflossen.

Loading

Mehr zum Thema

image

St. Gallen will IT-Organisation komplett überarbeiten

Die IT-Organisation des Kantons ist "stark fragmentiert und nicht mehr zukunfts­orientiert". Bis 2030 soll sie deshalb grundlegend neugestaltet werden.

publiziert am 2.12.2024
image

Fischerei-App für Schwyzer Angler

Der Papierzwang beim Fischen im Kanton Schwyz endet mit der Einführung der App "eFJ Mobile". Dort können die Patente und die Fangstatistik elektronisch hinterlegt werden.

publiziert am 2.12.2024
image

Jede dritte Schweizer Firma gut auf KI vorbereitet

Ein Drittel der Schweizer Unternehmen sieht sich beim Thema KI gut aufgestellt. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz damit aber nur im Mittelfeld.

publiziert am 29.11.2024
image

Berner Parlament bewilligt Kredit für elektronisches Patientendossier

Der Grosse Rat hat einem Kredit von vier Millionen Franken zugestimmt. Damit soll das EPD weiterentwickelt werden.

publiziert am 29.11.2024