Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Schaffhauser
Netzwerk-Monitoring-Anbieter Nexus Telecom gehackt wurde. Die Ransomware-Bande 8Base stellte dem Unternehmen ein Ultimatum: Sollte kein Lösegeld bezahlt werden, werden die gestohlenen Daten veröffentlicht. Nun hat die Gruppe diese Drohung wahr gemacht und 23 Gigabyte an Daten publiziert.
Zu den Kunden von Nexus Telecom gehören unter anderem die Telekommunikationsanbieter 1&1 Versatel, die britische BT Group, MTN aus Südafrika und Chunghwa Telecom aus Taiwan. In den gestohlenen Unterlagen finden sich auch Informationen zu Kundenprojekten der genannten Firmen, darunter Offerten, Rechnungen und Projektbeschriebe.
Weit schlimmer als die Unterlagen zu den Projekten dürfte für Nexus Telecom der Verlust von Logins für den Fernzugriff sein. In den veröffentlichten Daten finden sich in einem Ordner mit dem Namen "Remote Access" mehrere Logins für diese Unternehmen und unterschiedliche VPN-Dienste. Inside-it.ch hat nicht überprüft, ob die Login-Daten aktuell sind und funktionieren.
Operativer Betrieb läuft weiter
Wir haben bei Nexus Telecom nachgefragt, wie das Unternehmen auf den Cyberangriff reagiert hat. "Wir konnten noch während des Angriffs den Datenfluss stoppen und haben sofort entsprechende Abwehrmassnahmen getroffen, womit wir den grössten Teil der Daten schützen konnten", schreibt Nexus-CEO Marco Rhyner auf unsere Nachfrage.
Bei den gestohlenen Daten soll es sich laut dem Unternehmen primär um alte Archivdaten handeln. Der operative Betrieb laufe weiter. Auch seien keine Systeme von Kunden betroffen. "Wir sind mit Hochdruck daran, weitere Abklärungen zu treffen und stehen im direkten Austausch mit den Behörden und unseren Kunden", so das Unternehmen.
Update 15.20 Uhr: Nexus Telecom hat uns mitgeteilt, dass das Unternehmen keine Schweizer Kunden hat und auch die Deutsche Telekom aktuell nicht Kunde ist. Der 2. Absatz wurde entsprechend angepasst.
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