IT-Produkte, von denen das Funktionieren der Gesellschaft abhängen kann, sollen auf ihre Sicherheit geprüft werden. Der Kanton Zug leistet für den Aufbau eines Nationalen Testinstituts für Cybersicherheit (NTC) in Zug eine Anschubfinanzierung von 450'000 Franken, wie der Regierungsrat mitteilt.
Bei dem geplanten Vorhaben handle es sich um ein gemeinnütziges Projekt mit gesamtschweizerischer Bedeutung. Es werde nicht nur vom Kanton Zug, sondern auch vom eidgenössischen Finanzdepartement, der ETH Zürich und vom Nationalen Zentrum für Cybersicherheit des Bundes (NCSC) unterstützt, so die Mitteilung.
Der Regierungsrat begründet sein Engagement damit, dass die Digitalisierung nicht nur Chancen, sondern auch Risiken berge. Es sei wichtig, dass für das Funktionieren des Gemeinwesens unverzichtbare IT-Produkte auf ihre Sicherheit und Qualität geprüft werden könnten. Eine solche Möglichkeit gebe es in der Schweiz noch nicht, was aus Sicht der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und geopolitischen Stabilität der Schweiz fragwürdig sei.
Vor einigen Wochen bereits
gab es Berichte über die Pläne von Zug. Demnach habe der Kanton die Idee einer "Cyber-Empa" beim Bund vorgebracht. Allerdings habe es keine konkreten Ergebnisse gegeben, weshalb Zug beschlossen habe, die Idee selbst voranzutreiben. Ein entsprechendes Konzeptpapier stamme von einer Arbeitsgruppe von Raphael Reischuk von ICTswitzerland, hiess es.
Der Dachverband hat im vergangenen Herbst Diskussionen um die Schaffung eines nationalen Testlabors für ICT-Produkte angeregt.
Wenn nicht genügend geprüfte Produkte beispielsweise in kritischen Infrastrukturen zum Einsatz kommen würden, könnten Bedrohungen flächendeckend werden und die Versorgung der Gesellschaft oder die Sicherheit gefährden,
so ein Argument des Dachverbands. Es müssten verbindliche Qualitätsnormen geschaffen werden. Es sei auch an der Zeit, dass die Gesellschaft, die Industrie und die Politik solche Normen diskutierten, so ICTswitzerland.
In einem
Gastbeitrag bei inside-it.ch erklärt Raphael Reischuk, Leiter der Expertengruppe, weitere Hintergründe.